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70 Jahre Grundgesetz

Christliche Wurzeln im Grundgesetz

Bild: RH / EKHNGrundgesetzDas Grundgesetz setzt auch den Rahmen, wie junge Menschen in Deutschland aufwachsen

Dieser Text regelt grundlegend das Zusammenleben in Deutschland: das Grundgesetz. Am 23. Mai wurde es vor 70 Jahren verkündet – dieser Tag gilt auch als der Gründungstag der Bundesrepublik Deutschland. In der Verfassung der Deutschen sind auch christliche Spuren zu finden.

Gute und nachhaltige Ideen brauchen ihre Zeit – und eine inspirierende Umgebung. Die haben drei der Urheber des Grundgesetzes zeitweilig auf dem Gebiet der heutigen EKHN im Turmzimmer des Kronenschlösschens in Eltville-Hattenheim gefunden. In den Jahren 1947 bis 48 sollen dort wochenlang Konrad Adenauer (CDU), Theodor Heuss (FDP) und Carlo Schmid (SPD) das Grundgesetz mit vorbereitet haben. Die kleine Gruppe gehörte zu den 77 Vätern und Müttern des Grundgesetzes, die in der  Verfassunggebenden Versammlung zusammengeschlossen waren, dem Parlamentarischen Rat. Die offiziellen Sitzungen fanden allerdings in Bonn statt.

 

Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach

 

Ziel war es, aus den Fehlern des Nationalsozialismus zu lernen, das Grundgesetz sollte den Gegenentwurf zur menschenverachtenden Diktatur schaffen. Deshalb sind darin u.a. die Grundrechte, das Prinzip der Gewaltenteilung und das konstruktive Misstrauensvotum enthalten. Auch Frauen wie Elisabeth Selbert gehörten zum Parlamentarischen Rat. Sie konnte durchsetzen, dass die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in das Grundgesetz aufgenommen wurde. Auch der Religionsunterricht wird in dem Rechtstext gesichert: Er ist in öffentlichen Schulen ein ordentliches Lehrfach, mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen.

Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz schließlich verkündet. Dieser Tag gilt auch als Gründungstag der Bundesrepublik Deutschland.

 

Christliche Spuren im Grundgesetz

 

Ein Blick in das Grundgesetz zeigt, dass bestimmte Artikel des Grundgesetzes in einem engen Verhältnis zu biblischen Traditionen stehen. Über die Frage, wie viel Religion im Grundgesetz steckt, hat Stefanie Bock von der Evangelischen Sonntags-Zeitung mit dem  Pfarrer Veit Dinkelaker vom Bibelhaus Erlebnismuseum Frankfurt gesprochen.

 

Wie viel von den Zehn Geboten steckt im Grundgesetz?

 

Veit Dinkelaker: Mindestens drei: Du sollst nicht töten – Du sollst nicht ehebrechen – Du sollst nicht stehlen: Das steckt im Grundrecht der »Unverletzlichkeit der Person« (Art. 2,2 GG), dem `Schutz von Ehe und Familie´ (Art. 6,1 GG) oder dem »Schutz des Eigentums« (Art. 14 GG) – und ein Feiertagsgebot gibt es auch.

 

Die Zehn Gebote und das Grundgesetz beginnen mit einem starken Gottesbezug. Wie passt das zu einer pluralistischen Gesellschaft?

 

Veit Dinkelaker: `Ein Staatswesen lebt aus Bedingungen, die es nicht selbst geschaffen hat´ – so hat es Ernst Böckenförde formuliert. Es ist der Versuch, beides zu zähmen: den totalitären Anspruch der Religion und des Staates.

 

Formulieren Sie doch mal Ihren Lieblingsartikel in ein biblisches Gebot um.

 

Veit Dinkelaker: `Die Würde des Menschen ist unantastbar.´ – `Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst.´ Jeder Mensch ist das Ebenbild Gottes, von Gott geliebt. Eine der Wurzeln der Menschenwürde ist die Vorstellung der `Gottebenbildlichkeit´ (1.Mose 1,26–27). Der Liebe Gottes entspricht der Mensch durch die Nächstenliebe – was sonst?

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