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Eckhard Schmitt war 35 Jahre Pfarrer im Hohen Westerwald

Ein Leben in Liebenscheid

shgPfarrer Eckhard Schmitt vor seiner Kirche in LiebenscheidPfarrer Eckhard Schmitt vor seiner Kirche in Liebenscheid

Wenn Pfarrer Eckhard Schmitt am Sonntag, den 31. Oktober in der Evangelischen Kirche in Liebenscheid von der Kanzel steigt, geht im Hohen Westerwald eine Ära zu Ende. 35 Jahre lang hat der Pfarrer das evangelische Leben in den Kirchengemeinden Liebenscheid und Rabenscheid und fünfzehn Jahre lang auch in Neukirch geprägt.

shgPfarrer Eckhard Schmitt betrachtet im Pfarrgarten ein Projekt seiner Konfirmanden.Pfarrer Eckhard Schmitt betrachtet im Pfarrgarten ein Projekt seiner Konfirmanden.

Seit seiner Ordination am 31. März 1986 lebt in Liebenscheid. Aufgewachsen ist Schmitt in Dillenburg-Frohnhausen im benachbarten Dekanat an der Dill. In Liebenscheid zog er zusammen mit seiner Frau Ulrike drei Söhne und zwei Töchter auf und wurde heimisch.

Eingewöhnen im Westerwald

Auch wenn er sich an die Menschen auf dem Westerwald und sie sich an ihn zunächst gewöhnen mussten, erinnert sich Schmitt: “Ich trug Cordhosen und Birkenstocks und mein Vorgänger war nur in Schwarz gekleidet gewesen. Das war eine gewaltige Umstellung für alle.“ Dass der passionierte Fußball- und Tischtennisspieler nach zwei Wochen schon von seinen Mitspielern aus der Kirchengemeinde geduzt wurde, stieß manchen Gemeindegliedern damals sauer auf. „Aber wir sind zusammen gewachsen“, sagt Pfarrer Schmitt zufrieden. „Für mich ist Gemeindearbeit Beziehungsarbeit. Miteinander leben, zusammen mit Menschen verschiedener Frömmigkeitsstufen und Vorstellungen vom Glauben, das ist für mich Kirche. Es braucht einfach manchmal Zeit, zuzulassen, dass diese Blumenwiese Gemeinde ganz unterschiedliche Blumen hat.“

Gute Zusammenarbeit dreier Gemeinden

Die gute Zusammenarbeit der drei Kirchengemeinden war dem 62-jährigen ein besonders Anliegen. „Ich hatte in den drei Gemeinden nie das Gefühl, ich wäre allein gelassen. Es gibt hier viele liebe Menschen, die ihre Begabungen und Fähigkeiten in Gemeindearbeit einbringen, die so dazu beitragen, dass Menschen Lust am Glauben bekommen und von Gottes Liebe nicht nur hören, sondern diese erleben. Es ist mir wichtig, dass unsere Gemeinden einladende Gemeinden sind, in denen sich Menschen, so wie sie sind, angenommen wissen.

Viele Teilnehmer in vielen Freizeiten

Die Teilnehmerzahlen der zahlreichen Freizeiten und Gemeindegruppen geben Schmitt recht. „Wir waren 18 Mal mit je rund 30 Leuten auf Fahrradfreizeiten, 4 Mal in Jordanien, Ägypten und Israel, auf den Spuren des Paulus in Griechenland unterwegs, in Südtirol, im Schwarzwald. Immer volle Jugendfreizeiten führten uns nach Österreich, Kroatien, Spanien, Frankreich, Schweden, Dänemark, aufs Ijsselmeer. Viele schöne Erinnerungen verbinden sich damit.“ Von Erfolg will Pfarrer Schmitt dennoch in Bezug auf seine Arbeit nicht sprechen. „Um Erfolge geht es nicht! Schöne Erlebnisse und Erinnerungen, die hoffentlich nachwirken, gibt’s allerdings sehr viele. Und es ist schön, wenn man in Anspruch genommen wird und erleben kann, wie Menschen wieder Lust am Leben bekommen, im dem schlimme Momente und Schicksalsschläge vorrausgingen“. Beim Resümee spart der Theologe aber auch nicht an Selbstkritik. „Ich habe die Erwartungen von manchen sicher nicht erfüllt, das ist so. Man bleibt auch immer hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. Das ist nicht erfüllbar. Man lernt aber damit umzugehen.“

Zeit im Ruhestend geniessen

Für den Ruhestand wünscht sich der Pfarrer nun ganz viel Zeit für sich: „Ich freue mich darauf mehr Zeit für meine Familie, meine Enkelkinder, und für meine Hobbys Fotografieren und Fahrradfahren zu haben. Vieles werde ich auch vermissen. Wie zum Beispiel mit 25 Jugendlichen aus dem Jugendkreis beim Chinesen zu essen, wie gerade letzte Woche. Aber einfach Zeit ohne äußere Zwänge gestalten zu können, darauf freue ich mich schon.“

Zukunft der Kirchengemeinden

Die Pfarrstelle für die drei Kirchengemeinden Liebenscheid, Rabenscheid und Neukirch ist ausgeschrieben und Pfarrer Schmitt ist zuversichtlich, dass ein neuer Pfarrer oder eine Pfarrerin hier heimisch werden mag. „Ich bin der Meinung, dass unsere Kirchengemeinden gut aufgestellt sind. Die neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiter können das Gemeindeleben mit Gottesdiensten und allem Drum und Dran aufrechterhalten. Ich gehe weg und bin der festen Überzeugung, das Gemeindeleben bricht nicht zusammen. Wir haben so viele Menschen, die Freude an der Gemeinde haben. Man kann sich in diese Ecke zum Leben verlieben, man muss das aber wollen, dann entdeckt man Schätze. Was auf dem Papier steht, kann die Realität nicht abbilden. Wenn das nicht die Stelle gewesen wäre, wo ich mit Leib und Seele Pfarrer hätte sein können, dann wäre ich nicht so lange geblieben“.

Abschiedsgottesdienst am 31. Oktober

Pfarrer Eckhard Schmitt wird am 31.Oktober um 14:30 Uhr in der Evangelischen Kirche in Liebenscheid von Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer entpflichtet. Der Gottesdienst wird auch für die digitale Teilnahme über das Internet gestreamt. Auf der Internetseite der Kirchengemeinden www.diekirche.info findet sich ein Link zum Livestream bzw. um den Gottesdienst später anzuschauen.


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