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Tatsachenbericht

Kirburger helfen im Katastrophengebiet

dek

Über einen persönlichen Kontakt hatten wir erfahren, dass wir in dem vom Hochwasser betroffenen Weinort Mayschoß als Helfer:innen gebraucht wurden.

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Wir brachen am frühen Dienstagmorgen mit sieben Personen aus Kirburg auf um in der Nähe von Meckenheim Kontakt aufzunehmen mit der dort evakuierten Familie, die uns zu ihrem Haus nach Mayschoß brachten. Über eine Behelfsstraße, die innerhalb einer Woche angelegt wurde, führte unsere Fahrt kurvenreich in den Weinort. Der einzige Zugang nach Mayschoß, denn die Bundesstraße gibt es nicht mehr.
Im Ort selbst bot sich für uns ein apokalyptisches Bild. Verstaubte Straßen, Schlamm- und Müllberge vor der Tür. Überall stehen oder fahren THW-Fahrzeuge, Bundeswehrtransporter, Bagger und Traktoren. Sogar Wasserwerfer der Polizei waren zum Reinigen im Einsatz. Abbruchbagger waren dabei mitten im Ort baufällige Häuser abzureisen, die nicht mehr zu retten sind.
Der 1000 Seelen Ort voller professioneller und ehrenamtlicher Helfer:innen. Die Hilfsbereitschaft ist groß, viele wurden mit Shuttlebussen dort hingebracht, um die Anreise mit dem eigenen PKW zu verhindern. Versorgungs- und Anlaufstellen sind eingerichtet. Die katholische Kirche ist zu einem zentralen Anlaufpunkt geworden. Hier können die Dorfbewohner sich versorgen mit allem, was sie zum Leben brauchen. Und es ist reichlich da, weil die Spendenbereitschaft enorm ist. Auch die Helfenden sind gut versorgt mit Lunchpakten und Getränken.
Aber es gibt noch immer keine Strom- und Wasserversorgung. Das wird wohl noch einige Zeit dauern.
Überall eifrige Hände, Menschen, die mit schlammgefüllte Eimer eine Kette bilden und so den Dreck aus den Kellern holen. Wir begegnen Polizeikräften aus Berlin, die Trümmer entfernen. Der Schutt landet vor der Tür. Bagger und Trecker mit Schaufeln entsorgen die Müllberge vor dem Haus und bringen sie zu einer vor Ort entstandenen Müllhalde.
Im Haus selber entfernen wir Schlamm aus den Kellern. Die Kühlschränke werden weggefahren. Sie sind nur noch Schrott. Wir reißen eine Holzdecke runter, die völlig durchnässt ist. Denn auch der erste Stock stand vollständig unter Wasser. Alles ist verschlammt und landet auf dem Müllberg vor der Tür.
Unvorstellbar, aber die Bewohner des Hauses retteten sich vor einer Woche aus dem Dachfenster, das Wasser stand hier über 8 Meter hoch! Drei Menschen sind hier in Mayschoß gestorben, weitere Werden vermisst.
Mit dem Sohn der Familie fahre ich zu seiner Wohnung, die schon entrümpelt wurde. Zum Glück war er mit seiner Frau und dem ½ jährigen Kind im Urlaub, sonst wäre das vielleicht anders ausgegangen. Er ist Winzer, seine Halle weggeschwemmt, aber seine Familie in Sicherheit. Wir holen noch die Truhe aus der Wohnung, die er von seiner Urgroßmutter geerbt hat. Auf dem Rückweg kommen wir nicht weiter. Fahrzeug an Fahrzeug. Ein Helfer ist zusammengebrochen, er muss ärztlich versorgt werden. Der Verkehr wird von einem Soldaten geregelt.
Als ich zurück bin kratzen wir Tapete von den feuchten Wänden. Weitere Eimer werden gefüllt. Hier und da spachteln wir noch Dreck von den Wänden herunter. Dann ist unser Einsatz erledigt. Die Dankbarkeit ist groß und wir kehren wieder zurück in den Westerwald. (von Pfarrer Rüdiger Stein)

Auch die ökumenische Jugendkirche aus Selters unter Leitung von Dekanatsjugendreferent Marco Herrlich ist unterwegs zu einen Hilfseinsatz in Mayschoß.

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