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Montabaurer Pfarrerin Anne Pollmächer spricht von „Abschiedsjahr“ – Noch kein Käufer

Lutherkirche: Zeit nehmen für Abschied

bonPfarrerin Anne Pollmächer findet es wichtig, sich angemessen von der Lutherkirche zu verabschieden.

Es soll ein angemessenes Adieu werden: Mit einem Abschiedsjahr möchte sich die Evangelische Kirchengemeinde Montabaur von ihrem Lutherzentrum trennen. Zwar gibt es für das Grundstück in der Martin-Luther-Straße noch keinen Käufer, aber dass es die Gemeinde veräußern wird, steht seit 2018 fest.

bonPfarrerin Anne Pollmächer findet es wichtig, sich angemessen von der Lutherkirche zu verabschieden.

Seitdem stehen die Kirchengemeinde, die Kirchenverwaltung in Darmstadt und die Stadt Montabaur in engem Kontakt miteinander und koordinieren den Verkaufsprozess gemeinsam. Der Abschied vom Lutherzentrum ist aber viel mehr als ein rein formeller Akt, betont Pfarrerin Anne Pollmächer: „Natürlich wird eine Kirchengemeinde im Kern von Gottes Wort und den Sakramenten, also dem Abendmahl und der Taufe, zusammengehalten. Aber unsere Lutherkirche gehört für viele Menschen fest zu ihrer Biographie.“

Vertrautes Glockengeläut

Für viele ist das 1964 erbaute Gotteshaus zu einer Art Zuhause geworden, sagt die Pfarrerin, die mit ihrer Familie im angrenzenden Pfarrhaus wohnt. „Das Glockengeläut ist ebenso vertraut wie die bunten Fenster; es ist der Ort, in dem viele getraut worden sind oder ihre Kinder haben taufen lassen. Sich davon zu trennen, schmerzt sehr – und ist sicher nicht mit einem einzigen Entwidmungsgottesdienst getan.“ Anne Pollmächer vergleicht den Abschied mit einem Trauerprozess, der Zeit braucht. „Diese Zeit nehmen wir uns“, betont die Pfarrerin. Ihr schwebt deshalb ein Abschiedsjahr vor, an dessen Ende das Loslassen und hoffentlich auch die Vorfreude auf das neue Gemeindezentrum an der Pauluskirche stehen. „Denn so schwer der Abschied auch ist: Die Trennung vom Lutherzentrum ist notwendig und hat auch etwas von einem Gesundschrumpfen“, glaubt Anne Pollmächer.

Als Garnisonskirche erbaut

Denn in den 1960er-Jahren wurde das Lutherzentrum als Garnisonskirche für die Soldaten am Bundeswehrstandort Montabaur gebaut. Inzwischen ist Montabaur keine Garnisonsstadt mehr, und die Gebäudefläche ist für die Anzahl der Kirchenmitglieder zu groß. Nüchtern ausgedrückt: Die rund 4300 Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde brauchen keine so großen Versammlungsflächen mehr . „Uns können die wirtschaftlichen Gründe nicht egal sein“, fasst Anne Pollmächer zusammen. „Die Pauluskirche steht unter Denkmalschutz und muss dringend renoviert werden, und wir brauchen das neue Gemeindezentrum.“ Projekte, die mit geschätzten zwei Millionen Euro zu Buche schlagen werden. Trotz solcher Sachzwänge: Der Kirchengemeinde ist es natürlich nicht egal, was aus dem Lutherzentrum wird, stellt Anne Pollmächer klar: „Am liebsten wäre es mir, wenn ein künftiger Investor das Kirchengebäude stehen lassen und es durch eine Umnutzung wieder mit Leben füllen würde.“ (bon)

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