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Die Sea-Watch 4 ist bereit zum Auslaufen

Rettungseinsatz im Mittelmeer beginnt

United4RescueDie Sea Watch-4 im Hafen neben der Open Arms.

Das vom Bündnis United4Rescue zur Verfügung gestellte Rettungsschiff Sea-Watch 4 wird in Kürze zu seinem ersten Rettungseinsatz im Mittelmeer aufbrechen.

Der Einsatz wird von der Organisation Sea-Watch operativ geleitet und durch Ärzte ohne Grenzen medizinisch unterstützt. Während europäische Staaten weiterhin Such- und Rettungsaktivitäten blockieren und kriminalisieren, ist die Sea-Watch 4 ein klares Zeichen der Solidarität und Menschlichkeit, die dem Sterbenlassen im Mittelmeer nicht tatenlos zusieht.

Mittlerweile mehr als 550 Bündnispartner

Durch das Bündnis United4Rescue wird das Rettungsschiff von einer breiten Zivilgesellschaft mitgetragen. Mehr als 550 Organisationen stehen als Bündnispartner*innen hinter der Sea-Watch 4. United4Rescue wird von mehr als 550 großen und kleinen Organisationen, Initiativen, Unternehmen, Vereine und Stiftungen getragen, darunter die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD),  die Mehrzahl der Landeskirchen, Dekanate, Kirchengemeinden, aber auch die Musikband Revolverheld und der DGB.

Ärzte ohne Grenzen ist bis mindestens Ende des Jahres an Bord der Sea-Watch 4 für die medizinische Notfallversorgung zuständig, wozu auch der Betrieb der Schiffsklinik gehört. Das vierköpfige medizinische Team, einschließlich einer Ärztin und einer Hebamme, wird durch zwei Mitarbeiterinnen für Kommunikation und für die Belange besonders schutzbedürftiger Personen ergänzt. Die 21-köpfige Crew von Sea-Watch trägt die operative Verantwortung für das Schiff sowie die Rettungseinsätze. Gemeinsam leisten beide Organisationen humanitäre Hilfe an Bord.

Symbol der Solidarität
"Die Sea-Watch 4 und das dahinterstehende breite Bündnis sind die deutliche Antwort der Zivilgesellschaft auf die rassistische Politik der EU, die Menschen ertrinken lässt, damit sie europäisches Festland nicht erreichen", so der Einsatzleiter der Sea-Watch 4, Philipp Hahn. "EU-Flugzeuge beobachten Ertrinkende aus der Luft und koordinieren illegale Rückführungen nach Libyen, während Rettungsschiffe wie die Sea-Watch 3 aus politischen Gründen an die Kette gelegt werden. Die Sea-Watch 4 ist ein Symbol der Solidarität mit  Menschen auf der Flucht, und ein klares Signal an die EU, dass wir trotz aller Blockadeversuche nicht aufhören werden, zu retten. Solange die EU-Staaten Menschen zur Abschreckung ertrinken lassen, werden wir weitermachen. Wir lassen niemanden ertrinken!“, so Hahn weiter.

„Niemand darf in Verhältnisse zurückgezwungen werden, in denen Tod, Folter und Ausbeutung drohen“, sagt Oliver Behn, Leiter der Projektabteilung von Ärzte ohne Grenzen in Amsterdam. „Doch genau dies ist die Folge der Politik der europäischen Staaten, die staatliche Seenotrettung weitgehend eingestellt haben, die zivile Seenotrettung behindern und die Menschen durch die libysche Küstenwache ins Konfliktgebiet zurückbringen lassen. Erst vergangene Woche wurden drei Jugendliche erschossen, direkt nachdem sie nach Libyen zurückgezwungen wurden. Unser Team hat zwei weitere Verletzte mit Schusswunden ins
Krankenhaus gebracht.“

Während in den vergangenen Monaten Tausende versuchten, in seeuntauglichen Booten Libyen zu entfliehen, verweigerten Malta und Italien Menschen in Seenot die Rettung und schlossen ihre Häfen für NGO-Schiffe. Da fast alle aktiven Seenotrettungsschiffe wegen angeblicher Sicherheitsmängel in Italien festgesetzt oder mit nicht erfüllbaren Auflagen am Einsatz gehindert werden, sind derzeit keine zivilen Seenotrettungsorganisationen im Mittelmeer aktiv.

Krankenstation und Rettungsdeck an Bord
Der Kauf des neuen Rettungsschiffes Sea-Watch 4 wurde im Januar 2020 von dem zivilgesellschaftlichen Bündnis United4Rescue ermöglicht. Für die Einrichtung der Krankenstation sowie den Ausbau des Rettungsdecks der Sea-Watch 4 stellt United4Rescue nun weitere 150.000 Euro bereit.

“Wir sind überwältigt und dankbar, dass unser Bündnis United4Rescue seit der Gründung im Dezember 2019 genug Spenden für das zusätzliche Rettungsschiff sammeln konnte”, so Sandra Bils, Gründungsmitglied von United4Rescue. “Doch so dankbar ich für all die Spenden bin, die den Kauf der Sea-Watch 4 ermöglicht haben und so großartig unser breites gesellschaftliches Bündnis ist: Das Sterben auf dem Mittelmeer ist ein absolutes Armutszeugnis für Europa! Ich hoffe darauf, dass unser Engagement in naher Zukunft nicht mehr gebraucht wird, weil die europäischen Staaten ihrer Verantwortung und ihren rechtlichen Verpflichtungen nachkommen und es eine staatliche Seenotrettung gibt.”

United4Rescue

Der Impuls, ein weiteres Schiff zur Seenotrettung ins Mittelmeer zu schicken, ging im Juni 2019 vom Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund aus. Daraus entstand das Bündnis „United4Rescue – Gemeinsam Retten!“ im Dezember 2019.

Im Januar 2020 ermöglichte United4Rescue den Kauf der Sea-Watch 4 als zusätzliches Rettungsschiff. Darüber hinaus unterstützt United4Rescue auch andere zivile Seenotrettungsorganisationen, damit niemals ein Rettungsschiff aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht auslaufen kann.

 

Wenn das Bündnisschiff ausläuft, wird es das einzige zivile Rettungsschiff im Mittelmeer sein. United4Rescue befürchtet jetzt schon, dass auch die Sea-Watch 4 nach seinem Einsatz festgesetzt werden soll. Öffentliche Aufmerksamkeit kann das Schiff vor politischem Druck schützen. Daher bittet das Bündnis um Unterstützung:

Begleitet das Schiff und die Besatzung in Gedanken und Gebeten!

Gebetsvorschlag

Schaut euch die „Mitmachen“-Seite an unter www.united4rescue.com/mitmachen! Dort gibt es neben Aktionsmaterial auch Informationen und Inspirationen zum Mitmachen. Stellt euch darauf ein, dass wir absehbar lautstarken Protest benötigen werden, sollte auch unser Bündnisschiff nach seiner ersten Mission festgesetzt werden.

Videos:

ARD-Reportage: "Wir schicken ein Schiff - Seenotrettung im Auftrag der Kirche"


Mitschnitt von der Pressekonferenz zum ersten Rettungseinsatz der Sea-Watch 4


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