Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote zu Ihnen passen. Wir sind offen für Ihre Anregungen.Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Zur Team-Seite

AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Synode: „Trauriger Rekord“ bei den Vakanzen – Nachbarschaftsräume machen Fortschritte

Viele Pfarrstellen im Dekanat sind unbesetzt

bonDie Synodalen trafen sich in Westerburg zur Frühjahrssynode - und beschlossen unter anderem den Haushalt 2023.

In den evangelischen Kirchengemeinden des Westerwalds sind viele Pfarrstellen unbesetzt. Während der Frühjahrssynode des Evangelischen Dekanats Westerwalds teilte der Stellvertretende Dekan Benjamin Schiwietz mit, dass derzeit elf von 37,75 Pfarrstellen vakant sind. Das entspricht einer Quote von 29 Prozent.

Bildergalerie

Viele gehen in den Ruhestand

Das Ende der Fahnenstange ist damit aber wohl noch nicht erreicht, sagte Schiwietz, der während der Synode den kurzfristig erkrankten Dekan Axel Wengenroth vertrat: Da in den kommenden Wochen weitere PfarrerInnen in den Ruhestand gehen oder in andere Dekanate wechseln, wird die Quote im Mai auf 34 Prozent steigen. „Falls sich derzeit noch offene Veränderungen bewahrheiten, hätten wir im Oktober einen traurigen Rekord in der Landeskirche mit einer Vakanzquote von 45 Prozent“, befürchtet Benjamin Schiwietz.

Weniger TheologiestudentInnen

Unbesetzte Stellen gibt es nicht nur in elf der insgesamt 27 Kirchengemeinden des Dekanats, beispielsweise in Neuhäusel, Wirges oder Altstadt: In den übergemeindlichen Bereichen Klinikseelsorge und Mobile Jugendkirche sind ebenfalls Stellen vakant. Die Hauptgründe für die verhältnismäßig hohe Quote sind die zahlreichen Kolleginnen und Kollegen aus den geburtenstarken „Babyboomer“-Jahrgängen, die nun in den Ruhestand gehen sowie der mangelnde Nachwuchs. Seit Jahren gibt es immer weniger TheologiestudentInnen. Die Pandemie hat die Situation noch einmal verschärft: „Während der Coronajahre ist die Zahl derjenigen, die ein reguläres Theologiestudium aufnehmen, um 60 Prozent eingebrochen“, erklärt Benjamin Schiwietz. Hinzu kommt, dass nicht alle der Studierenden später als Pfarrerin oder Pfarrer im Gemeindedienst arbeiten, sagt der Stellvertretende Dekan: „Wir sind zwar in Verhandlungen mit der Kirchenleitung, aber so schnell wird sich wohl nichts an der Lage ändern“.

Berufsbegleitender Studiengang macht Hoffnung

Einige Lichtblicke gibt es dennoch: Zurzeit absolvieren zwei Frauen den Berufsbegleitenden Masterstudiengang, der Menschen den Quereinstieg in den Pfarrberuf ermöglicht. Beide treten voraussichtlich im Herbst ihr Vikariat an. Zudem gibt es weitere Interessenten für diesem Studiengang, sagt Schiwietz. Mut machen auch die vielen theologischen Laien, die sich im Dekanat zu sogenannten LektorInnen und PrädikanInnen ausbilden lassen. Das sind ehrenamtliche PredigerInnen, die auch Gottesdienste gestalten dürfen. Zurzeit besuchen zwölf Männer und Frauen den Kurs. Allerdings ist die PfarrerInnenknappheit auch hier spürbar, sagt Benjamin Schiwietz: „Wir brauchen dringend Kolleginnen und Kollegen, die die Prädikanten betreuen und ein Mentorat übernehmen.“

Nachbarschaftsräume nehmen Gestalt an

Die Kooperationen der Kirchengemeinden untereinander macht unterdessen große Fortschritte. Die geplanten Nachbarschaftsräume nehmen immer mehr Gestalt an, und die Vertreterinnen der jeweiligen Kirchengemeinden berichten während der Synode von vielen positiven Gesprächen. Künftig soll es sechs solche Kooperationsräume geben, in denen Gemeinden eng zusammenarbeiten und gemeinsame Ziele entwickeln:

  • Im Norden des Dekanats kooperieren künftig Alpenrod, Altstadt, Hachenburg und Kroppach miteinander
  • Einen weiteren „nördlichen“ Raum bilden Bad Marienberg, Kirburg und Unnau. 
  • Im östlichen Teil schließen sich Emmerichenhain, Liebenscheid, Neunkirchen, Rabenscheid und Rennerod zusammen.
  • Im Südosten bilden den Nachbarschaftsraum Gemünden, Westerburg, Willmenrod und Wallmerod
  • In der südlichen Region tun dies voraussichtlich Alsbach, Höhr-Grenzhausen, Montabaur, Neuhäusel, Ransbach-Baumbach/Hilgert und Wirges.
  • Der westliche Nachbarschaftsraum besteht aus Nordhofen, Selters, der Trinitatisgemeinde und der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde.

Die endgültige Form der Nachbarschaftsräume wird während der kommenden Herbstsynode beschlossen. (bon)

Kompakt: Synode beschließt Haushalt 2023

Die Synodalen haben den Haushalt für das Jahr 2023 mit großer Mehrheit beschlossen. Die Erträge liegen bei rund 1,85 Millionen Euro; die Aufwendungen bei knapp 1,87 Millionen Euro. Insgesamt sind das jeweils rund 60.000 Euro weniger als im Vorjahr. Der Hauptgrund dafür ist allerdings ein formeller: Bisher liefen die Zuweisungen der Landeskirche ans Diakonische Werk Westerwald über den Haushalt des Dekanats; ab 2023 fließt das Geld ohne Umwege direkt von der EKHN an die Diakonie. Unterm Strich bleibt ein Fehlbetrag von rund 15.800 Euro, rechnet der Stellvertretende Vorsitzende der Dekanatssynode, Stephan Keßler, vor. Derzeit verfügt das Dekanat über rund 665.000 Euro an Rücklagen. „Ein stolzer Betrag“, sagt Stephan Keßler. „Trotzdem werden künftig die Einnahmen nicht so steigen wie die Ausgaben.“ Zudem entnimmt das Dekanat in diesem Jahr laut Ansatz 20.000 Euro aus den Rücklagen. „Wir leben auch 2023 von unserem Ersparten“, fasst Stephan Keßler das Zahlenwerk zusammen – „und daran wird sich in absehbarer Zeit wohl nichts ändern.“ (bon)

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top