Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote zu Ihnen passen. Wir sind offen für Ihre Anregungen.Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Zur Team-Seite

AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Rückeroth, Dreifelden-Steinen, Maxsain und Wölferlingen gehen als Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinden künftig einen gemeinsamen Weg

Vier evangelische Kirchengemeinden schließen sich zusammen

bonDie Vertreterinnen und Vertreter der vier Gemeinden freuen sich auf ihre gemeinsame Zukunft.

Ab dem kommenden Jahr wird es im Evangelischen Dekanat Westerwald eine neue Kirchengemeinde geben: die evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde.

Unter dem Namen dieses großen deutschen Theologen schließen sich die Evangelischen Kirchengemeinden Rückeroth (mit Herschbach), Maxsain, Dreifelden-Steinen und Wölferlingen zusammen und bilden ab dem 1. Januar eine Gesamtkirchengemeinde, zu der dann rund 3400 evangelische Christinnen und Christen gehören.  

Auf Veränderungen reagiert

Der Grund für den Zusammenschluss ist der kirchliche Entwicklungsprozess „ekhn2030“, mit dem die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) auf die Veränderungen der Gesellschaft reagiert. Mit der Vereinigung wollen die evangelischen Christen der Region die vorhandenen Ressourcen besser nutzen und gut für die Zukunft aufgestellt sein: Die Bonhoeffer-Gemeinde wird künftig von einem 15-köpfigen Kirchenvorstand sowie einem pastoralen Team betreut, zu dem die Pfarrer Stefan Thomanek, Oliver Sigle, das Ehepaar Michael und Katrin Kleck (Andreasgemeinde Herschbach) sowie einem noch zu benennenden Gemeindereferent oder einer -referentin gehören sollen. Die Zusammensetzung des neuen Kirchenvorstands orientiert sich an der Größe der bisherigen Gemeinden: Fünf Mitglieder kommen aus Rückeroth, vier aus Dreifelden, jeweils drei aus Maxsain und Wölferlingen.

Den Prozess ekhn2030 aktiv gestalten

Soweit die Zukunftspläne in Zahlen. Zugegeben: Das klingt alles eher nüchtern und nach Zweckgemeinschaft als nach Liebeshochzeit. Als der Prozess vor einigen Jahren ins Rollen kam, war die Stimmung dementsprechend zurückhaltend. Doch die Beteiligten erkannten recht schnell, welche Chancen in der Entwicklung lagen. „Wir wollten das Beste aus der Situation machen und nutzten die Zeit, um diesen Prozess aktiv mitzugestalten, statt uns dagegen zu wehren“, sagt das Rückerother KV-Mitglied Angela Brügge-Kappeller. „Wir haben die Leute von Anfang an in Gemeindeversammlungen mit ins Boot geholt, weil wir wissen wollten, welche Lösung ihnen am liebsten ist.“

Unterschiedlich geprägt

Obwohl es am Anfang hier und da etwas geruckelt hat. Denn die vier Gemeinden sind nun einmal unterschiedlich geprägt. „Ich erinnere mich an eine gemeinsame Sitzung unserer Kirchenvorstände. Für den einen KV war es völlig selbstverständlich, dass das Treffen mit einem gemeinsamen Gebet eröffnet wird. Für die anderen war das völlig neu“, erzählt das Herschbacher KV-Mitglied Hermann Meyer und muss lächeln. „Die vier Gemeinden sind eben ganz unterschiedlich geprägt – auch theologisch.“

Gemeinsamer Glaubenskurs

Sarah Theis vom Maxsainer Kirchenvorstand stimmt ihm zu: „Ich habe die KV-Sitzungen oft als sehr sachlich erlebt: Es ging oft um Gebäude oder organisatorische Dinge. Heute machen wir alle einen gemeinsamen Glaubenskurs. Diese geistliche Dimension, die unsere Arbeit plötzlich bekommt, ist neu und spannend.“ Und inspirierend: Inzwischen hat das Quartett ein gemeinsames theologisches Leitbild formuliert. „Vielleicht lässt sich dieses Leitbild so zusammenfassen: Wir wollen eine Kirche der Menschen sein – eine, die auf Gott ausgerichtet ist und von Menschen gestaltet wird“, sagt Katrin Kleck.

Wanderung als Sinnbild

Der Zusammenschluss zur Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde ist eben ein Prozess; ein Aufeinander-Zugehen – und zwar im wahrsten Sinnen des Wortes. „Es gab diese Wanderung vor zwei Jahren, die für viele ein Sinnbild unseres Zusammenwachsens geworden ist“, erinnert sich Angela Brügge-Kappeller. „Alle Gemeinden sind zu einer Sternwanderung aufgebrochen und haben sich in der Mitte – in Steinen – getroffen. Das war für viele ein eindrückliches, identitätsstiftendes Erlebnis.“

Workshops helfen

Seitdem haben die Menschen der Gemeinden viel Zeit miteinander verbracht: in Gottesdiensten, gegenseitigen Besuchen oder während gemeinsamer Klausurwochenenden, durch die sie Markus Wehrstein begleitet. Er ist Gemeindeberater und gibt den Vertreterinnen und Vertretern der vier Gemeinden in Workshops das nötige Rüstzeug für den Zusammenschluss an die Hand: Es geht um die jeweiligen Bedürfnisse, das Entwickeln neuer Potenziale und Innovationen, der Umgang mit den gemeinsamen Gebäuden und Finanzen, die Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr.

Über den Tellerrand schauen

So wichtig diese guten Ratschläge auch sind: Die gegenseitigen Begegnungen und der Austausch sind durch nichts zu ersetzen. „Vielleicht fällt es einigen Menschen schwer, dass es künftig nicht mehr jede Woche einen Gottesdienst in Rückeroth gibt, sondern einen in Dreifelden, in der nächsten Woche dann in Maxsain, dann in Rückeroth und so weiter“, sagt Pfarrer Stefan Thomanek. „Aber dieser Austausch hilft, über den eigenen Tellerrand zu schauen.“

Gottesdienst am 30. Januar 2022

Als sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens laden die vier Gemeinden zu einem gemeinsamen Gottesdienst ein – natürlich sofern es die Corona-Auflagen im Januar zulassen: Am 30. Januar feiern sie um 10.30 Uhr in der Heidehalle Maxsain den Gottesdienst zum Zusammenschluss zur Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde. (bon)

Im Detail: Dietrich Bonhoeffer

Dietrich Bonhoeffer gehört zu den bekanntesten deutschen Theologen. Der 1906 in Breslau geborene Bonhoeffer studierte Theologie in Tübingen, Rom und Berlin und war später als Dozent und Gemeindepfarrer tätig. Während der Zeit des Nationalsozialismus schloss er sich der Bekennenden Kirche an und beteiligt sich am Widerstand gegen Adolf Hitler. 1943 wird Bonhoeffer von den Nazis verhaftet, inhaftiert und am 9. April 1945 ermordet. Zu seinen bekanntesten Werken gehören das Buch „Widerstand und Ergebung“ sowie sein Gedicht „Von guten Mächten“.

Im Detail: ekhn2030

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) befindet sich mitten in einem Zukunftsprozess. Angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen und knapper werdender Ressourcen hat sie 2019 mit „ekhn2030“ begonnen, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Die EKHN will sich als offene, mitglieder- und gemeinwesenorientierte Kirche weiterentwickeln. Ihr Anspruch ist es dabei, eine öffentliche Kirche, nah und in vielfältiger Weise bei den Menschen zu sein und Menschen miteinander zu verbinden. Gleichzeitig gilt es, angesichts künftig deutlich geringerer Kirchensteuereinnahmen Möglichkeiten zu finden, die Haushaltsausgaben bis 2030 um 140 Millionen Euro strukturell zu reduzieren. Eine Steuerungsgruppe unter Vorsitz des Kirchenpräsidenten Dr. Volker Jung beauftragt hierzu die Erarbeitung von Vorschlägen, die der Kirchensynode vorgestellt werden. Die neu gebildete Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde ist Teil dieses Prozesses.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top