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Viele Gäste bei der Ökumenischen Waldandacht bei Ransbach-Baumbach

60 Menschen halten unter Bäumen inne

Landesforsten RLP/Carsten FrenzelDie Waldandacht im Forst bei Ransbach-Baumbach.

Mehr als 60 Menschen sind der Einladung des Forstamts Neuhäusel, dem Evangelischen Dekanat Westerwald sowie den evangelischen und katholischen Gemeinden vor Ort in den Wald bei Ransbach-Baumbach gefolgt und haben gemeinsam der Schöpfung gedacht.

Über Zustand des Waldes gesprochen

Dass so viele Interessierte den Weg zur Jagdhütte nahe des Köppels fanden, lag vielleicht auch ein bisschen am freundlichen Wetter. So freute sich die evangelische Bildungsreferentin Nadine Bongard über die rege Teilnahme und den besonderen Ort der ökumenischen Waldandacht, die insgesamt zum vierten Mal und zum zweiten Mal an dieser Stelle stattfand. Carsten Frenzel, als Förster von Landesforsten Rheinland-Pfalz für Waldinformation und Umweltbildung im Westerwaldkreis zuständig, gab im Interview mit Bongard fachkundig Auskunft zum Zustand des Waldes. „Gefühlt war das ein feuchter Sommer, aber der Grundwasserspiegel ist durch den Sommerregen nicht aufgefüllt worden. Das geht nur im Winter und der letzte war wieder mal zu trocken. Immerhin sind die neu angepflanzten Bäumchen ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt und konnten gut angehen“, so Frenzel.

Verzicht bedeutet nicht Verlust

Auf die schwierige Frage, was wir als Otto-Normalverbraucher denn fürs Klima und für den Wald tun können, gibt er den Rat, sich mal im Stillen darüber bewusst zu werden, was jede und jeder Einzelne wirklich zum Glücklich-sein braucht, und ob Verzicht unbedingt Verlust bedeuten muss. „Schließlich geht es um globale Gerechtigkeit – was nützt es, wenn wir in Deutschland ein „grünes“ Image pflegen, unsere Konsumgüter aber aus dem globalen Süden beziehen, wo Natur- und Umweltschutz keine Rolle spielen?“ Ein Gedanke, den der evangelische Pfarrer Carsten Schmitt in seinem geistlichen Impuls aufgreift. „Ökonomie und Ökologie sind nicht zwei Gegner, die gegeneinander in den Ring steigen und kämpfen, bis nur noch einer übrigbleibt. Nein, beide sollen dem gleichen Ziel dienen, nämlich ein gutes Leben für alle – auch für die Menschen in benachteiligten Erdteilen - zu ermöglichen.“

Mit allen Sinnen Natur erleben

Während der Waldandacht ließ Diakon Markus Seibel von der Katholischen Pfarrei im Kannenbäckerland die Teilnehmenden innehalten und die Umgebung mit allen Sinnen wahrnehmen. „Beim Schöpfer und mitten in der Schöpfung können wir zur Ruhe kommen, zu uns selbst und zu Gott um neue Kraft zu tanken“, gab Seibel den Gläubigen mit auf den Weg.

Andacht wird zur Tradition

Das Soloensemble „Frechblech“, diesmal unter der Leitung von Susanne Schawaller, bereicherte die Ökumenische Waldandacht mit Liedbegleitung, Zwischenspielen und einem flotten Vortragsstück. „Nun wird die Ökumenische Waldandacht am ersten Sonntag im September endgültig zur Tradition“, freut sich Pfarrer Schmitt schon mit Blick auf 2024. Vielleicht werden sich dann ja auch weitere Religionsgemeinschaften und noch mehr Generationen an der Gestaltung beteiligen. Interessierte können sich gern an nadine.bongard@ekhn.de oder carsten.frenzel@wald-rlp.de wenden.

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