Evangelische Christen sprechen über Nachbarschaftsräume
Aufstehen, aufeinander zugehen
shgAbstimmung in der Stadthalle Westerburg07.11.2022 shgo Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Volker Siefert stimmte das Lied zusammen mit den Synodalen an und führte sie anhand der Textzeilen durch das Thema. Er stellte Zahlen zu einem Transformationsbudget vor, welches von der Landeskirche zur Verfügung gestellt wird. Insgesamt sollen bis 2027 rund 232 000 Euro an Dekanat und Kirchengemeinden fließen, um EKHN2030 umzusetzen. Für das laufende Jahr seien bereits rund 58 000 eingegangen, so Siefert.
Prozessberatung und Umzugskosten
Die Gemeinden können das Geld zum Beispiel für Moderation, Supervision, Prozessberatung oder Umzugskosten nach einem Verteilungsschlüssel beantragen. Ziel des Prozesses sind die Bildung von Gesamtkirchengemeinden oder Kooperationsgemeinden mit gemeinsamen Gemeindebüros, Gebäuden und Mitarbeiterteams. Der Präses erinnerte die Vertreter der Westerwälder Regionen an den engen Zeitplan, um Pläne für die künftige Zusammenarbeit vorzuschlagen. Der DSV will bereits im September des kommenden Jahres über die Pläne beraten und die Herbstsynode im Oktober darüber beschließen lassen. „Die Nachbarschaftsräume sollten vor den Sommerferien stehen. Wer nach den Ferien wieder in die Verhandlungen einsteigt, könnte in Zeitnot kommen“, so der Präses.
Beginn mit Gottesdienst
Zu Beginn der Synodaltagung hatte ein Gottesdienst in der Evangelischen Schlosskirche stattgefunden. In seiner Predigt sprach Dekan Dr. Axel Wengenroth über die, von Martin Luther postulierte, Priesterschaft aller Gläubigen und ihre Bedeutung für die evangelischen Christen. Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von Dekanatskantor Jens Schawaller (Geige), Monika Schlößer (Flöte) und Kirchenmusikerin Eva Maria Mombrei (Orgel).
Grußwort der Pröpstin
Im Anschluss begrüßte Präses Volker Siefert die Synodalen zur Tagung in der Stadthalle. Zunächst sprach die Pröpstin von Nord Nassau, Sabine Bertram-Schäfer, ein Grußwort anlässlich ihrer ersten, in Präsenz stattfindenden, Synodaltagung im Westerwald. Nach der Verpflichtung der neuen Synodenmitglieder beschäftigte sich die Synode mit dem Haushaltsabschluss für das Jahr 2020, die letzte, die noch nach kameralistischer Buchführung abgerechnet wurde, wie der stellvertretende Präses des Evangelischen Dekanats, Stephan Keßler, erläuterte. Wegen Minderausgaben im Coronajahr 2020 konnte man mit der erwünschten „schwarzen Null“ abschließen und insgesamt rund 69 000 Euro in die Rücklagentöpfe des Dekanats einzahlen, so Keßler.
Änderung beim Finanzausgleich
Zur Verteilung des Finanzausgleichs, einer Zuwendung der Landeskirche, beschloss die Synode auf Vorschlag des DSVs eine Änderung. Das Volumen des Ausgleichs beträgt derzeit 1,60 € pro Gemeindemitglied. Der Finanzausgleich soll künftig nicht, wie bisher, auf Antrag ausgezahlt werden, sondern anteilig automatisch an die Gemeinden fließen. Der restliche Betrag ist nach einem Schlüssel für die kirchenmusikalische Arbeit, das Dekanat und für Notfälle in den Gemeinden vorgesehen. Weiterer Tagesordnungspunkt waren zwei neue Beauftragungen. Bildungsreferentin Regina Kehr ist zukünftig für die Frauenarbeit zuständig und Pfarrer Yannik Steffens aus Hachenburg erhielt die Beauftragung für Religionspädagogik.
Pfarrermangel droht
Danach berichtete Dekan Dr. Axel Wengenroth aus seiner Arbeit. Wengenroth sprach über die aktuellen Vakanzen im Pfarrdienst in den Kirchengemeinden. Er zeigte sich besorgt, dass sich durch zahlreiche Ruhestandversetzungen im kommenden Jahr ein deutlicher Mangel an Pfarrpersonen im Westerwald ankündige. „Derzeit gibt es fast ein Fünftel unbesetzte Stellen in unseren Kirchengemeinden, dies könnte in kurzer Zeit bis zu einem Drittel anwachsen“, so der Dekan. Der stellvertretende Dekan Benjamin Schiwietz und die Regionalverwaltung Rhein-Lahn-Westerwald stellten ihre Tätigkeitsberichte der Synode in schriftlicher Form zur Verfügung. Nach dem Reisesegen endete die Synode. Die Frühjahrssynode des Evangelischen Dekanats ist auf den 17. März 2023 terminiert.
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