Passionskonzerte von Frechblech
Außergewöhnliches Klangspektrum mit Blechbläsern und Orgel
Bernd Koschmieder11.03.2024 shgo Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Konzerte im Rahmen des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums des Dekanatskantorates Westerwald Süd mit Rudi Weide und Claudia Liebe (beide Trompete und Flügelhorn), Dorit Gille (Waldhorn) und Ben Bereznai (Bariton und liturgische Begleitung) sowie Dekanatskantor Jens Schawaller (Orgel und Leitung) – lebten ganz vom Gegensatz polyphoner Musik gegenüber Gemeindegesang und Lesung, der den Zuhörenden sowohl Zugang zur Kontemplation als auch zur Meditation eröffnete.
Dabei erklang in den beiden evangelischen Wäller Kirchen vom leisesten piano bis hin zum mächtigen forte ein außergewöhnliches Klangspektrum, bei dem die Döring-Gottwald-Orgel und die Meboldorgel jeweils mit den Blechblasinstrumenten zu einem homogenen Ereignis verschmolz. Mit Johann Sebastian Bachs (1685 – 1750) Komposition „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ zum Beginn sowie mit Leonard Cohens (1934 – 2016) Song „Hallelujah“ zum Ende legte Frechblech eine versöhnlich-heilsgeschichtliche Klammer um die ansonsten eher ernste Passionsthematik.
Aus der Komponierstube von Jens Schawaller (* 1969) erklang eine siebensätzige Passionskantate über „Jesu Kreuz, Leiden und Pein“, deren vorgelesener Text Jesu Leidensweg abbildet. Mit der Motette „Mein Gott, warum hast du mich verlassen“ von Ernst Friedrich Richter (1808 – 1879) und dem Charakterstück „Am Todestag des Erlösers“, komponiert von Friedrich Silcher (1789 – 1860), werden Jesu Verzweiflung und Tod – aber auch bereits ein sehr vorsichtiger Ausblick in Richtung Ostern – hörbar: Mit Bachs Choral „Ach Herr, lass dein lieb Engelein“ beantwortet das Soloensemble Karfreitag mit der Hoffnung des Auferstehungsglaubens.
Als Vorspiele zu den Passionsliedern „Ehre sei dir, Christe“ und „O Mensch bewein dein Sünde groß“ erklangen große und raumfüllende Orgelphantasien, die dem Reichtum der Klangfarben der beiden sehr unterschiedlichen Instrumente Rechnung trugen.
Alle Gäste in den beiden gut besuchten Kirchen wurden mit dem Vater unser und dem Segen verabschiedet, bevor sich die Zuhörenden mit einem kräftigen Applaus bei Frechblech bedankten. In Hilgert wurden alle Zuhörenden mit Kaffee, Tee und Kuchen in den frühen Abend entlassen.
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