Evangelische Kirchengemeinden feiern im Nachbarschaftsraum
Bunter und musikalischer Gottesdienst am Reformationstag
shgEinen musikalischen Reformationsgottesdienst gestaltete die Dekanatsband unter Leitung von Dekanatskantor Christoph Rethmeier. Auch Martin Luther (als Handpuppe) war eingeladen03.11.2023 shgo Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Pfarrdiakonin Ulrike Weller aus Kroppach wurde in dem abwechslungsreichen Gottesdienst von ihren Pfarrkolleg*innen aus den anderen drei Kirchengemeinden, Gemeindepädagoge Johannes Sou und der Dekanatsband „Beziehungsweise“ unter Leitung von Dekanatskantor Christoph Rethmeier unterstützt.
Reformationsgottesdienst mit den "Soli Luthers"
Passend zum Reformationstag beschäftigten sich die theologischen Impulse mit den bekannten vier Soli Martin Luthers. "Sola fide, sola scriptura, solus Christus, sola gratia" – lateinisch für „allein durch den Glauben, allein die Schrift, allein Christus, allein durch Gnade“. Diese vier Soli fassen Luthers christliche Überzeugungen zusammen. Pfarrer Daniel Balschmieter aus der Kirchengemeinde Altstadt beschäftigte sich mit „Allein durch den Glauben“. Es falle manchmal schwer, entgegen des Leistungsgedankens, nichts leisten zu müssen für Gott, so Balschmieter. Doch allein durch den Glauben gewinne der Mensch das ewige Leben. Seine Amtskollegin Pfarrerin Dr. Julia Weiß betrat die Kanzel für „Allein die Schrift“. Gottes Wort in der Bibel sei bis heute wahr und unverbrüchlich. „Durch Bibellesen kann man Gott auf die Spur kommen und erfahren, dass Gott im eigenen Leben eine Rolle spielt“, sagte Pfarrerin Weiß. Pfarrer Yannik Steffens aus der Kirchengemeinde Hachenburg betonte in seinem theologischen Impuls das „Allein Christus“: „Jesus Christus ist der Schlüssel, damit wir zu Kindern Gottes werden können. Er ist wahrer Mensch und wahrer Gott zugleich“, sagte Pfarrer Steffens. Der stellvertretende Dekan Benjamin Schiwietz, der derzeit die vakante Pfarrstelle in Alpenrod vertritt, sprach über „Allein aus Gnade“. „Ich kann nicht aus mir selbst gerecht werden. Gott erwählt sich seine Menschen – das geschieht allein aus unverdienter Gnade“, sagte Pfarrer Schiwietz.
Gemeinsames Abendmahl
Zwischen den „Mini-Predigten“ der Pfarrer*innen spielte die Dekanatsband zahlreiche neue geistliche Lieder und lud zum Mitsingen ein. Pfarrdiakonin Weller kündigte den Besuchern weitere gemeinsame Gottesdienste im Nachbarschaftsraum an: „Ich hoffe, Sie sind neugierig geworden und hatten Freude daran, die anderen Stimmen im Nachbarschaftsraum zu hören“, sagte sie. Zusammen feierte die Gottesdienstgemeinde Abendmahl, das die Gemeinschaft Gottes mit den Menschen symbolisiert und die Verbundenheit der Gläubigen untereinander zeigt. Im Anschluss an den Gottesdienst waren die Gottesdienstbesucher aus den vier Gemeinden noch bei Tee und Luther-Keksen zu Gesprächen und gegenseitigem Kennenlernen eingeladen.
Hintergrund:
In einem kirchenweiten Prozess namens ekhn2030 innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gehen Kirchengemeinden Kooperationen ein, um künftig über gemeinsames Personal, Büros und Gebäude zu verfügen. Das Ziel ist, Synergien zu fördern und Kosten zu senken. Einen von insgesamt sechs Nachbarschaftsräumen im Evangelischen Dekanat Westerwald bilden mit insgesamt rund 7.400 Mitgliedern die Kirchengemeinden Hachenburg, Altstadt, Kroppach und Alpenrod. Derzeit denken die Kirchenvorstände der Nachbarschaftsräume über die organisatorische und inhaltliche Ausgestaltung des künftigen Gemeindelebens nach.
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