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Warme Getränke und Gespräche inmitten eines ruhigen Ortes genießen

Café Gießkännchen lädt zum Durchatmen ein

bonDas "Café Gießkännchen" lädt einmal im Monat zum Verweilen auf dem Selterser Friedhof ein. Die Idee dazu hatte Pfarrerin Friederike Zeiler (links).

Das Wetter passt zum Ort. Es ist ein bedeckter Herbsttag auf dem Friedhof in Selters, die bunten Blätter der Bäume fallen leise zu Boden. Irgendwo durchdringt ein Lachen die Stille: Am Rande der Ruhestätte sitzt eine Gruppe Frauen an einem Tisch, unterhalten sich angeregt bei Kaffee und Kuchen.

 „Café Gießkännchen“ nennt sich die Idee von Friederike Zeiler, Pfarrerin der Evangelischen Christusgemeinde Sayn-Wied. Ein Treffpunk, der inmitten eines Ortes der Trauer zur Begegnungsstätte wird. Zum Durchatmen und Mut fassen.

Ins Gespräch kommen

Das erste „Café Gießkännchen“ hat Friederike Zeiler 2024 als Vikarin in Westerburg ins Leben gerufen. Inzwischen ist es eine Kooperation der Evangelischen Christusgemeinde und der Katholischen Pfarrei St. Anna. Einmal im Monat stellen eine Pfarrperon und ehrenamtliche HelferInnen Tische und gepolsterte Stühle auf und reichen warme Getränke und Kuchen. Im Café Gießkännchen können FriedhofsbesucherInnen einen Kaffee trinken und mit der Pfarrerin oder untereinander ins Gespräch kommen. So wie an diesem Morgen. Fünf Frauen nehmen Platz im improvisierten Café und sprechen über Selterser Urgesteine, über die Angebote, die es in der Stadt für die Älteren gibt, über Urnenbestattungen. Über Ernstes und Leichtes eben – also die Dinge, die das Leben ausmachen. „Ein Café auf dem Friedhof? Ich finde, das passt gut. Gerade weil es so außergewöhnlich ist“, findet Silvia Andree, eine der Frauen. Auch Jutta Speier hält die Kombination für stimmig. „Ich bin oft hier; setze mich auf eine Bank und lese. Der Friedhof mit seinen Bäumen ist so ein ruhiger, schöner Ort. Ich finde es toll, dass sich die Witwer und Witwen hier zum Austausch treffen und einen Kaffee trinken können.“

Momente, die guttun

Friederike Zeiler machen solche Momente und Sätze Mut und zeigen ihr, dass das Konzept passt – auch wenn es manchmal Mut kostet. „Neulich bin ich hier einer Frau begegnet, deren Trauer noch sehr tief saß. Ich dachte kurz, es ist unangemessen, wenn ich sie auf einen Kaffee einlade. Aber sie war dankbar, genau in diesem Moment etwas Warmes zu bekommen. Das hat ihr gutgetan“, sagt Friederike Zeiler. Die Friedhofsordnung wird aber selbstverständlich stets eingehalten: „Falls an dem Tag eine Beerdigung angesetzt ist, sind wir natürlich rechtzeitig weg“, sagen Friederike Zeiler.

Das Café Gießkännchen ist eben ein guter Ort zum Luftholen. Ein Ort zum Reden, Kaffeetrinken, Trauen und Lachen, zum Auf- und Durchatmen. Auch im November: Dann laden die Kirchengemeinden am 8. November von 10 bis 13 Uhr zu einem Kaffee auf dem Selterser Friedhof ein. (bon)

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