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Marco Herrlich verabschiedet sich

Evangelischer Jugendreferent ist dankbar für die Zeit im Westerwald

bonWegbegleiter und Freunde geben Marco Herrlich während seines Abschiedsfeier in Selters den Segen mit auf den Weg.

Nach sieben Jahren verlässt Marco Herrlich den Westerwald. Sieben Jahre, in denen der Jugendreferent des Evangelischen Dekanats Westerwald 26 Freizeiten mit mehr als 1000 jungen Menschen organisiert und begleitet hat. Doch das, was der 31-Jährige im Dekanat geleistet hat, bilden die Statistiken nicht ab.

bonViele verabschiedeten sich im Selterser Jugendraum von Marco Herrlich.

Leben geprägt

Er prägte das Leben junger Menschen und erlebte mit ihnen viele segensreiche Momente. Nun bricht er zu seinen beiden letzten Freizeiten fürs Dekanat auf: zunächst nach Norwegen, dann ab Mitte August an die Nordsee. Am 1. September tritt er seine neue Stelle als Geschäftsführer des Evangelischen Jugendwerks Sieg-Rhein-Bonn in Siegburg an. Zeit für einen Rückblick jenseits der Zahlen.

"Segensvolle Momente"

Denn die wichtigsten Dinge lassen sich eben nicht beziffern. Dazu gehören für ihn „die vielen segensvollen Momente, in denen ich Gott gespürt habe“, wie es Marco Herrlich formuliert. Oder die unzähligen Male, in der er auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen zählen konnte. „Ohne die wäre dieser Job gar nicht möglich. Dafür kann’s nicht genug Wertschätzung geben“, glaubt der scheidende Jugendreferent.

Auf Schatzsuche

Sein Team und er erleben seit dem 1. September 2016 etliche besondere Momente: während der Freizeiten, während den Treffen der Wäller Jugendkirche „Way to J“, die er zunächst mit dem ehemaligen Jugendpfarrer Werner Schleifenbaum und später mit dem katholischen Pastoralreferenten Stefan Ley betreut. Sein Antrieb in all den Jahren ist die Suche nach einem Schatz: „Das Wichtigste für mich ist der Austausch mit den jungen Menschen. Ich möchte mit ihnen ihre Stärken finden und sie unterstützen, als Person zu wachsen. Und ich glaube, dass Gott dabei helfen kann.“

Starke Persönlichkeiten

Schon oft erlebt Marco Herrlich, wie sich unsichere Jugendliche zu starken Persönlichkeiten entwickeln. „Manche blühen während einer Freizeit regelrecht auf. Einige von ihnen sind inzwischen selbst Mitarbeitende der Jugendkirche oder studieren soziale Arbeit oder Theologie. Es macht mich glücklich, wenn zwei Wochen ein ganzes Leben prägen.“ Zum Beispiel 2021 in Schweden. „Es war die erste Jugendfreizeit nach Corona, und es hat sich wie ein Erwachen angefühlt“, erinnert er sich. „Diese Dankbarkeit, dass endlich wieder etwas geht, hat mich umgehauen!“

Klare Absprachen

Andere Aktionen sind herausfordernder. „Natürlich gab’s auch schwierige Touren. Aber selbst aus denen haben wir als Team viel gelernt – besonders was den Umgang mit Konflikten angeht. Es geht eben nur mit klaren Regeln und klaren Absprachen unter den Mitarbeitenden.“

Schnell ausgebucht

Inzwischen ist die Regel, dass die Freizeiten meistens ausgebucht sind. Und das schon nach kurzer Zeit. „Gute Aktionen sprechen sich eben schnell herum. Manche Leute sind jedes Mal dabei und sind so begeistert, dass sie bei der nächsten Tour ihre Freunde mitnehmen“, sagt Marco Herrlich. Und das, obwohl es bei den Reisen nicht immer nur um Spaß und Action geht. Es sind eben auch kirchliche Projekte. „Bei manchen Freizeiten steht das Christliche stärker im Mittelpunkt als bei anderen. Was uns aber immer ein Anliegen ist: Wir möchten christliche Werte vermitteln und geben den Teilnehmenden mit, dass sie bei uns so sein können, wie sie sind – ohne Leistungen erbringen zu müssen. Und was das Inhaltliche angeht: Wir greifen in kurzen Impulsen und Gottesdiensten die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen auf und schauen, was die Bibel dazu zu sagen hat. Denn viele der Probleme, die uns Menschen umtreiben, gab es schon vor 2000 Jahren“, sagt der Jugendreferent.

Weiter weg von der Basis

In seinem neuen Job beim Evangelischen Jugendwerk Sieg-Rhein-Bonn wird Marco Herrlich freilich weniger mit jungen Menschen zu tun haben – zumindest nicht so oft und nicht so intensiv wie im Westerwald. „Ich beschäftige mich dort eher mit konzeptioneller Arbeit und kümmere mich um Integrationsprojekte, um die Jugendmedienakademie und habe Personalverantwortung. Ich entferne mich also ein Bisschen von der Basis“, sagt er – und bedauert das. „Die Arbeit werde ich sicher vermissen. Besonders die Freizeiten. Hoffentlich habe ich in meinem neuen Job Möglichkeiten, mit Jugendlichen in Kontakt zu kommen.“

Jugend im Blick behalten

Für die Jugendarbeit im Evangelischen Dekanat hofft er unterdessen das Beste: „Ich wünsche mir, dass das Dekanat die jungen Menschen immer im Blick behält und in diesen Bereich investiert. Denn Menschen können Glauben am besten in Beziehungen zueinander erfahren.“ (bon)

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