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Gemeinsam proben für Aufführung am 9. Dezember – Erstes Planungstreffen am 14. September

Flüchtlinge und Einheimische für Theaterprojekt gesucht

bonFreuen sich auf ein kreatives Theaterprojekt (v. l.): Nadine Bongard, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Westerwald, Regisseurin Bärbel Vienna-Garn und Magdalena Klejdzinska-Stahl (Jugendmigrationsdienst des Diakonischen Werks Westerwald).

Einmal auf der Bühne stehen: Mit „Theater zum Mitmachen“ lädt der Westerburger „Arbeitskreis Soziales“ Menschen aus der Verbandsgemeinde Westerburg ein, Teil eines besonderen Projekts zu werden.

Leute aus der VG Westerburg können mitmachen

Unter der Leitung der Regisseurin Bärbel Vienna-Garn studieren die Teilnehmenden ein Stück ein, das bei der Veranstaltung „Weihnachten für alle“ am 9. Dezember im katholischen Pfarrsaal Christkönig (Jahnstraße 3A) aufgeführt wird. „Theater zum Mitmachen“ richtet sich an Westerburger Einheimische und Geflüchtete – es sind also auch Menschen aus anderen Ländern herzlich zum Mitspielen eingeladen. Am Donnerstag, 14. September, gibt es um 19 Uhr ein Planungstreffen im Jugendraum an der Christkönigkirche.

Beziehungen ermöglichen

Der Arbeitskreis „Soziales Westerburg“ ist ein Zusammenschluss verschiedener sozialer Organisationen in Westerburg – unter anderem auch dem Evangelischen Dekanat Westerwald und dem Diakonischen Werk Westerwald. Die Idee eines Theaterprojekts entstand während der Planungen für das kommende „Weihnachten für alle“-Fest am 9. Dezember in Westerburg. „,Weihnachten für alle‘ ist ein Weihnachtsmarkt für Menschen aus der VG Westerburg mit kleinem finanziellen Budget“, erklärt Nadine Bongard, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Westerwald. „Für das nächste Fest wollten wir etwas anbieten, das dauerhafte und regelmäßige Begegnungen ermöglicht. Daraus entstand die Idee, eine kleine Theatergruppe zu gründen, die am 9. Dezember ein Stück aufführt. Eines, an dem sowohl deutsche als auch geflüchtete Menschen teilnehmen können.“

Zehn Wochen 

Dass das eine Herausforderung ist, wissen die Organisatorinnen. Schließlich spricht nicht jeder in der Gruppe Deutsch, und die Vorbereitungszeit ist mit nur zehn Wochen recht sportlich. „Aber mit Bärbel Vienna-Garn haben wir eine Regisseurin gefunden, die nicht nur Menschen begeistert, sondern schon viel Erfahrung in der Arbeit mit Laienschauspielern hat“, sagt Magdalena Klejdzinska-Stahl vom Jugendmigrationsdienst des Diakonischen Werks.

Urgestein mit charakteristischer Haarfarbe

Bärbel Vienna-Garn ist in der Tat ein Urgestein in der lokalen Theaterszene. Die 74-Jährige mit der charakteristischen Haarfarbe ist in Westerburg bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund und hat während ihrer Zeit als Lehrerin viele Menschen für die Bühne begeistert. Als Leiterin der Theater-AG am Konrad-Adenauer-Gymnasium führte sie mit Schülerinnen und Schülern Klassiker wie den „Besuch der alten Dame“, „Frühlingserwachen“ oder „Biedermann und die Brandstifter“ auf – und tat das mit Herz und Seele. „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. Das hat Schiller mal gesagt. Dieser Satz ist inzwischen mein Lebensmotto“, erzählt Bärbel Vienna-Garn. „Für mich ist das Theater eine schöne Art, Kind zu bleiben. Im Spiel mit anderen entsteht eine ganz besondere emotionale Nähe. Das gemeinsame Spiel schafft Vertrauen zueinander, und es können Freundschaften entstehen, die ein Leben lang halten. Zu manchen meiner alten Schüler habe ich dank des Theaters heute noch Kontakt.“

Hauptsache Spaß haben

Die Regisseurin freut sich, diese besondere Art des Spielens nun auch mit dem „Theater für alle“ zu erleben. „Jeder kann mitmachen – auch ohne Schauspielerfahrung“, sagt sie. „Sie sollten Lust darauf haben, auf einer Bühne zu stehen und sich laut und deutlich artikulieren können. Mehr ist nicht nötig.“ Den Anspruch, in zehn Wochen aus Laien Profi-Schauspieler zu formen, hat Bärbel Vienna-Garn aber nicht. „Das Wichtigste ist, dass es unterhaltsam wird und Spaß macht“, sagt sie. Und sie glaubt, dass es dem Miteinander von Einheimischen und Geflüchteten guttut. „Es ist gar nicht schlimm, wenn nicht alle, die mitmachen, Deutsch können“, glaubt die Regisseurin. „Theater ist eine Kunst, die den Menschen völlig durchdringt. Es ist viel mehr als Sprache. Theater spricht aus sich selbst heraus.“

Ideen sammeln am 14. September

Welches Stück die Gruppe bei „Weihnachten für alle“ aufführt, steht indes noch nicht fest. Deshalb ist das gemeinsame Vortreffen am 14. September so wichtig. An diesem Tag treffen sich Bärbel Vienna-Garn, die Organisatorinnen und alle, die mitspielen wollen und sammeln Ideen. Dann beginnt die Probezeit: Geplant ist, dass sich das Ensemble bis zur Aufführung am 9. Dezember zweimal in der Woche zu einer Probe trifft. Ein strammes Programm. Aber ein machbares, glaubt Bärbel Vienna-Garn. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir das schaffen. Ich stimme die Stücke und die Regie auf die Teilnehmenden ab und hole aus allen das Optimale heraus.“ (bon)

Weitere Infos und Anmeldung bei Nadine Bongard, E-Mail: nadine.bongard@ekhn.de, Telefon 0151/40029562.

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