Musikkirche – Geistliche Abendmusik
Hinreißende Klänge aus einer anderen Zeit
Jens SchawallerIsabel Mueller-Hornbach und Maria Kiessig09.09.2024 shgo Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Mit energiereichen und lebensfrohen Liedern und Chansons aus Deutschland und Frankreich eröffneten Isabel Müller-Hornbach (Diskant- und Bassgambe) und Maria Kießig (Renaissancealtblockflöte und Clavisimbalum) virtuos und spielfreudig den Zuhörerinnen und Zuhörern der Musikkirche das Lebensgefühl der Welt im 15. Jahrhundert.
In ihrem hinreißenden Konzertprogramm „Le souvenir de vous“ ließen die beiden Profimusikerinnen historische Instrumente erklingen, die echte Raritäten darstellen und vermittelten so einen lebendigen Eindruck von der Schönheit und der meditativen Kraft der Musik einer Zeit, die durch vielfachen Wandel in Kultur, Wirtschaft, Politik, Religion und Wissenschaft geprägt ist. Mit Werken von Komponisten wie von Oswald von Wolkenstein sowie mit Kompositionen aus dem Buxheimer Orgelbuch und dem Lochhamer Liederbuch erklang selten aufgeführte Musik vom Allerfeinsten.
In dieses Umfeld gehört auch die Entwicklung der Viola da gamba, einem bundierten Streichinstrument in verschiedenen Lagen, das ähnlich wie das moderne Violoncello zwischen den Beinen – ital. Gamba – gespielt wird. Das Clavisimbalum gilt als dämpferloser Vorläufer des Cembalos, das bereits im 14. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt wird und mit dem Psalter verwandt ist. Flöten sind hingegen bereits seit prähistorischer Zeit nachweisbar, in unseren Breiten entwickelten sich die Blockflöten ab der Renaissance als ganze Instrumentenfamilie in den verschiedensten Stimmungen und Größen.
Isabel Müller-Hornbach und Maria Kießig rezitierten die Texte der Lieder und Chansons und nahmen ihr Auditorium voll und ganz durch die Musik und deren Worte gefangen und ließen es die Lebendigkeit ihrer Kunst mit Kompositionen aus einer frühen Epoche in der Musikkirche spüren.
Dekanatskantor Jens Schawaller bedankte sich herzlich bei den beiden Musikerinnen, denen die Zuhörerinnen und Zuhörer lang und donnernd applaudierten.
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