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SchülerInnen des Landesmusikgymnasiums präsentieren fast vergessene Musik

Jüdische „Lebensmelodien“ in Mogendorfer Kirche erleben

dekEin Fenster der Evangelischen Kirche Mogendorf.

Ein besonderes Konzert an einem besonderen Ort: Die Evangelische Kirche Mogendorf – eine ehemalige Synagoge – ist am Freitag, 7. Juli, um 19.30 ein Ort der „Lebensmelodien“.

In diesem Konzert präsentieren rund 45 Schülerinnen und Schüler des Landesmusikgymnasiums Montabaur jüdische Melodien, die in der Zeit von 1933 bis 1945 komponiert, gesungen und aufgeschrieben wurden.

Musik mitten im Terror

„Die ,Lebensmelodien‘ sind verschollene und wiedergefundene Kompositionen jüdischer Menschen, die in der Zeit des nationalsozialistischen Terrors in Ghettos oder Lagern ihr spirituelles Leben weitergeführt haben“, erklärt der evangelische Pfarrer Christof Haxel-Schamuhn, der am Landesmusikgynmasium unterrichtet und das Konzert mit anderen Lehrkräften der Schule veranstaltet. „Mit diesen Melodien haben sich die Menschen gegenseitig ermutigt.“

Heimliche Klänge

Interpretiert werden die „Lebensmelodien“ von mehreren kleinen Ensembles, die aus jungen Menschen der 10. Klassen bestehen. „Die Melodien sind als spirituelle Werke entstanden, die viele Juden für ihre heimlich gefeierten Andachten benutzt haben“, erklärt Haxel-Schamuhn. Zwischen den neu arrangierten Kompositionen erläutern die jungen Menschen die Herkunft der Stücke und erzählen von ihrer Entstehung, vom Leben der Komponisten und deren Schicksal. „Bei den ,Lebensmelodien‘ geht es nicht nur um die Musik“, betont der Pfarrer. „Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich intensiv mit dem Thema und brechen am Tag nach dem Konzert für eine Woche nach Auschwitz und Krakau auf. Dort setzen sie sich weiter mit der Shoah auseinander und führen das Konzert in Auschwitz noch einmal auf.“

Mehr als ein Konzertprogramm

Denn die „Lebensmelodien“ sind mehr als ein reines Konzertprogramm: Das Projekt umfasst neben der Musik auch ein Bildungsprogramm an Schulen. In Workshops lernen die Teilnehmenden die Melodien sowie die Schicksale der Personen hinter den Melodien besser kennen. „Im Vordergrund steht die Bewahrung von Erinnerungen durch Musik und die Herstellung einer lebendigen Erinnerung,“ erklärt der künstlerische Leiter des Projekts, Nur Ben Shalom. Gefördert wird es unter anderem vom Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Dr. Felix Klein, und von der Friede-Springer-Stiftung. „Lebensmelodien“ steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. (bon)

Der Eintritt ist frei; Spenden werden erbeten.

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