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Gespräche über Leben, Tod und Sterben

Jugendliche besuchen Krematorium

shgKrematoriums-Mitarbeiter Jan Kniep zeigt den Bad Marienberger Jugendlichen eine Plakette aus Beton, die dem Verstorbenen mit in den Sarg gegeben wird. Sie dient zur zweifelsfreien Identifizierung.Krematoriums-Mitarbeiter Jan Kniep zeigt den Bad Marienberger Jugendlichen eine Plakette aus Beton, die dem Verstorbenen mit in den Sarg gegeben wird. Sie dient zur zweifelsfreien Identifizierung.

Einen sehr ungewöhnlichen Besuch durften Konfirmanden und Konfirmandinnen aus Bad Marienberg machen. Die rund 25 Jugendlichen waren im Krematorium in Siegen zu Gast.

shgKrematoriums-Mitarbeiter Jan Kniep erläutert im Vorraum die Funktionsweise der Krematoriumsanlage.Krematoriums-Mitarbeiter Jan Kniep erläutert im Vorraum die Funktionsweise der Krematoriumsanlage.

„Obwohl im Rahmen des Konfirmationsunterrichtes immer Fragen zu Tod, Sterben und natürlich die Auferstehung Jesu thematisiert werden“, sagt Pfarrer Oliver Salzmann von der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Marienberg, „ist der Besuch im Krematorium für uns eine Premiere.“ Zusammen mit Pfarrer Peter Wagner begleitete er die 13 bis 15-Jährigen bei einer ganztägigen Busreise zum Thema Tod und Sterben.

 

Friedhofsbesuch, Bestatter, Autobahnkirche

Schon am Vormittag besuchte die Gruppe den Friedhof in Langenbach, danach schauten sie bei Bestatter Tobias Rompf in Willingen vorbei, der seine Räumlichkeiten zeigte und Einblick in die Arbeit eines Bestattungsunternehmens gab. Nach einem Zwischenstopp an der Autobahnkirche Siegerland am Rastplatz Wilnsdorf an der A 45 kamen die Jugendlichen am Nachmittag am Siegener Krematorium oberhalb des Lindenbergfriedhofs an.

Feuerbestattung immer beliebter

„Das Krematorium ist kein Ort, der Angst macht, sondern ein Ort des Trostes und des würdevollen Abschieds“, stellte Mitarbeiter Jan Kniep sofort klar. Das Krematorium stellt verschiedene Möglichkeiten und Räume zur Verfügung, damit Angehörige sich mit ihrer Trauer gut aufgehoben fühlen. Immer mehr Menschen entschieden sich für eine Feuerbestattung, weil das dem Wunsch des Verstorbenen entspräche, sagte Kniep. Auch die deutlich weniger aufwändige Grabpflege eines Urnengrabes seien Gründe. Bei einer Feuerbestattung in Siegen werden Verstorbene mit ihrem Sarg und in ihrer eigenen Kleidung feuerbestattet. Während des knapp zweistündigen Vorgangs leuchtet im Krematorium eine Kerze auf einem zweigeteilten hölzernen Kerzenhalter. Der zweite Teil wird mit dem Sarg in die Ofenanlage gegeben.

Viele Fragen beantwortet

Die Jugendlichen aus Bad Marienberg durften den Vorraum, in dem die Särge in die vorhandenen Öfen gehen, besichtigen. Sie stellten viele Fragen, wie: „Könnten die Särge vertauscht werden?“, „Wie bekommt man die Asche wieder heraus“? und „Was passiert mit künstlichen Kniegelenken?“, „Woran sieht man, dass die Kremierung beendet ist?“ „Was passiert, wenn der Sarg zu groß ist?“ Jan Kniep beantwortete geduldig alle Fragen und erläuterte den Weg des Verstorbenen im Krematorium, bis dessen Asche in eine, aus Maisstärke hergestellte Aschekapsel, gegeben wird. Diese kommt im Anschluss in eine Schmuckurne und muss nach deutschen Recht in der Erde bestattet werden.

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