Fotoshooting: Projekt des Diakonischen Werks soll stark gegen Sucht machen
Kalender zeigt mutige Jugendliche auf einer Heldinnenreise
bonReiner Kuhmann findet, dass sich der neue Kalender des Diakonischen Werks sehen lassen kann.27.01.2023 bon Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
bonIm Kalender gehen Jugendliche auf eine Heldinnenreise.Sechs Mädchen haben dort eine Heldinnenreise erlebt. Dabei sind lebendige Fotos entstanden – vom Aufbruch der Heldin über die Konfrontation mit den eigenen Dämonen, dem inneren Kampf bis hin zum Bergen eines Schatzes. Zwölf Fotos von jungen Menschen, zusammengefasst im neuen Kalender des Diakonischen Werks Westerwald, der nun erhältlich ist.
(Vor)bilder gegen Sucht
Das Projekt ist eine Idee des Diplom-Sozialpädagogen Reiner Kuhmann, der beim Diakonischen Werk das „Jugendscout“-Programm leitet. „Bei diesem Programm geht es um Suchtprävention“, erklärt er. „Jungs und Mädchen werden ausgebildet, um jüngere Jugendliche zu begleiten. Sie werden also zu Vorbildern und helfen, Verantwortung fürs eigene Verhalten zu tragen und besser durch Krisen zu kommen“, erklärt Kuhmann. „Die Jugendscouts haben Einsätze in der Schule, aber auch bei öffentlichen Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkten oder in der Konfirmandenarbeit.“
Starke Motive
Oder eben beim Fotoshooting: 2014 hatte Kuhmann die Idee, einen Kalender zum Thema Sucht zu gestalten. Das Besondere: Jedes Foto sollte einen Aspekt im Umgang mit der Sucht darstellen – mit den Jugendscouts als „Models“. „Anfangs haben wir die Bilder selbst geschossen; inzwischen haben wir einen professionellen Fotografen und Layouter, die sich um den Kalender kümmern“, sagt Kuhmann und findet, dass sich die aktuelle Ausgabe wirklich sehen lassen kann: Jedes der stark inszenierten Motive illustriert eine Station der sogenannten „Heldenreise“, das ist ein sozialwissenschaftliches Konzept, das sich auf viele berühmte Epen und Heldengeschichten übertragen lässt. „Diese Reise führt über verschiedene Stationen: vom Aufbruch über Widerstände, Herausforderungen und Krisen bis hin zur Überwindung, Rückkehr und zum Ankommen“, sagt Reiner Kuhmann.
Eine Reise durchs Leben
„Diese Heldenreise lässt sich auch gut aufs Leben übertragen. Denn auch im Leben geht es um den richtigen Umgang mit Krisen, um Resilienz und um die Entwicklung von Lebenskompetenzen. Das alles ist bei der Vorbeugung von Suchtverhalten immens wichtig.“ Die Jugendlichen haben kreative Wege gefunden, diese Stationen darzustellen: Eines der Mädchen klettert im Stöffelpark auf einen steilen Basalthügel („Die Herausforderung“), ein anderes verlässt die gemütliche Höhle und bricht ins Ungewisse auf („Der Aufbruch“), und am Ende fallen sich zwei Freundinnen vor der beeindruckenden Landschaftskulisse in die Arme („Das Ankommen“). „Das Shooting hat den Jugendlichen eine Menge Spaß gemacht“, erinnert sich Reiner Kuhmann. „Mehr noch: Sie haben den Tag richtig genossen und sind stolz, dass die Fotos so schön geworden sind. Denn es erfordert schon Mut, sich vor die Kamera zu stellen und die innere Heldin zu entdecken“, sagt er.
Bei Beratung eingesetzt
Für Reiner Kuhmann bietet der Kalender allerdings mehr als schöne Fotos: Er setzt ihn auch in der Beratung ein. „Ich komme mit meinen Klienten über die Heldenreise ins Gespräch. Gemeinsam überlegen wir, an welchem Teil der Reise sie sich gerade sehen. Das löst viel aus. Alleine dafür hat sich der Kalender schon gelohnt.“ (bon)
Wer einen der Kalender haben möchte, kann ihn gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro bei Reiner Kuhmann, Telefon 02663/943031, reiner.kuhmann@diakonie-westerwald.de, bestellen.
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