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„Kinderkirche“ Höhr-Grenzhausen an einem besonderen Ort - Bestatter steht Rede und Antwort

Kinder stellen auf Friedhof Fragen übers Sterben

bonMit Kindern auf dem Friedhof über das Sterben und den Himmel reden: Pfarrerin Monika Christ (Foto) findet, dass das eine bereichernde Erfahrung sein kann. Das bunte Tuch gehört zu den Treffen der "Kinderkirche" mit dazu - auch am 7. September, wenn sich alle auf dem Westfriedhof in Höhr-Grenzhausen treffen.

Tut Sterben weh? Wird es im Himmel nicht irgendwann zu voll? Und gibt es dort Götterspeise? Das sind Fragen, die Kinder Monika Christ mal gestellt haben. Eine eindeutige Antwort darauf hat sie nicht. Das ist aber auch gar nicht schlimm, meint die Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Höhr-Grenzhausen.

Sie findet es wichtig, dass Kinder überhaupt über das Thema Tod und Sterben reden – und das oft mit einer bewundernswerten Unbefangenheit. Am Samstag, 7. September, möchten sie und ihr Team dafür Raum geben: Bei der „Kinderkirche“ ab 15.30 Uhr auf dem Westfriedhof Höhr-Grenzhausen in der Hermannstraße.

Neugier überwiegt

Die „Kinderkirche“ ist eine Reihe, bei der Kinder sich normalerweise rund um die Ev. Kirche treffen. Dieses Mal hat sich das Team aber den Friedhof ausgesucht. Ist das für die Jungs und Mädchen nicht ein Bisschen zu schwer? „Gar nicht“, glaubt Monika Christ. „Wenn sie nicht unmittelbar mit dem Thema Tod konfrontiert sind, überwiegt bei den meisten die Neugier. Sie fragen, wie ein Friedhof funktioniert, wie es in einem Sarg aussieht, was passiert, wenn jemand stirbt. Natürlich muss man sensibel sein, denn natürlich kann es auch Sorgen oder Ängste auslösen.“

Reden kann trösten

Dinge, vor denen manche Erwachsenen zurückschrecken, glaubt die Pfarrerin. „Es taucht auch diejenige Frage auf, die uns Erwachsenen zu schaffen macht: die nach dem ,Warum?‘. Warum stirbt die Oma, die ich so lieb habe? Ich glaube, dass wir Erwachsenen klüger werden, wenn wir mit Kindern über die Warum-Frage sprechen – auch wenn es auf sie keine Antwort gibt. Wenn Kinder über die Welt und den Tod nachdenken und reden, hat das das Zeug, auch uns Erwachsene zu trösten. Manchmal tut es gut, über Dinge zu sprechen, die wir nicht bis ins Letzte erklären können.“

Den Friedhof erkunden

Anderes lässt sich erklären. Zum Beispiel, wie ein Sarg funktioniert. Am 7. September ist mit Bestatter Sven Lenners ein Gast bei der Kinderkirche, für den der Tod Teil des täglichen Lebens ist. Er steht den Kindern Rede und Antwort. Und auch den Eltern, die an diesem Tag gerne mitkommen können. „Wer sein Kind begleiten will und das Thema auf unbefangene Weise entdecken möchte, ist herzlich eingeladen“, sagt die Pfarrerin. Die „Kinderkirche“ dauert rund zwei Stunden. Nach einem gemeinsamen Start mit einem Lied und einem kurzen Gebet haben die Gäste die Möglichkeit, den Friedhof mit seinen unterschiedlichen Gräbern und Gebäuden zu erkunden, den Bestatter auszufragen oder Erinnerungssteine anzumalen – zum Beispiel für einen lieben Menschen oder ein Tier, das gestorben ist. Außerdem gibt’s eine Erzählecke, in der Kinder und das Team der „Kinderkirche“ über den Himmel reden – darüber, wie man sich ihn vorstellt und was Jesus über ihn gesagt hat. Und bei der wieder Fragen gestellt werden können. Egal, ob’s darauf Antworten gibt oder nicht. (bon)

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