Gottesdienst und Glockenläuten erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus
Kirchengemeinde setzt Zeichen gegen Antisemitismus
dek
29.01.2025
shgo
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Es wurde geprägt durch einen Gedenk-Gottesdienst am Sonntag sowie ein 10-minütiges Glockenläuten am Gedenktag selbst, um der Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken.
Auschwitz, der Ort des schlimmsten Verbrechens der NS-Zeit, steht wie kein anderer für das unvorstellbare Leid und die systematische Vernichtung von Menschen. Mehr als 1 Million Menschen verloren dort ihr Leben. „Ohne Erinnerung gibt es weder Überwindung des Bösen noch Lehren für die Zukunft“, betonte bereits der damalige Bundespräsident Roman Herzog, als er den 27. Januar vor 29 Jahren zum Nationalen Gedenktag erklärte.
In einem Gottesdienst gedachte die Gemeinde der Opfer des Nationalsozialismus, der 6 Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden, der getöteten Sinti und Roma, Homosexuellen, Menschen mit geistiger Behinderung sowie politisch und religiös Verfolgten. Auch der Widerstandskämpfer, die ihr Leben im Kampf gegen das Unrecht verloren, wurden gedacht.
Pfarrer Rüdiger Stein richtete in seiner Predigt eindringliche Worte an die Gemeinde: „Schweigt nicht, wenn auch heute die Menschenwürde mit Füßen getreten wird. Wenn Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung und ihres Einsatzes für die Menschenrechte diskriminiert werden.“
Heidi Schäfer-Bertram, als stellvertretende Vorsitzende der Kirchengemeinde, zitierte in ihrer Ansprache die 103-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer, die sich kürzlich tief besorgt über den zunehmenden Antisemitismus äußerte. „Ich sage: Seid Menschen! Wir sind alle gleich. Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut. Alles ist gleich. Wenn ihr Menschen seid, dann werdet ihr wissen, dass ein Mensch so was nicht machen würde.“
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