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2019 mehr Alarmierungen wegen Suizids

Notfallseelsorge: Die Einsatzzahlen im Kreis steigen

bonDie Notfallseelsorge leistete auch 2019 erste Hilfe für die Seele.

Die Notfallseelsorge (NFS) im Westerwaldkreis hatte 2019 mehr Einsätze als im Jahr zuvor. Insgesamt mussten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer 112-Mal ausrücken – 14-Mal häufiger als 2018. Gestiegen ist auch die Zahl der Alarmierungen nach Selbstmorden: Sie hat sich mehr als verdreifacht.

2018 gab es fünf Einsätze nach einem Suizid, 2019 waren es 17. „Das bedeutet aber nicht zwingend, dass sich im vergangenen Jahr mehr Menschen das Leben genommen haben“, erklärt die Leiterin der Notfallseelsorgen im Rhein-Lahn- und im Westerwaldkreis, Pfarrerin Ulrike Braun-Steinebach. „Wir sind nur häufiger alarmiert worden.“

Belastende Einsätze

Besonders herausfordernd für die ehrenamtlichen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger waren auch die vier Einsätze nach einem Großschaden und zwei nach einem Gewaltverbrechen. „Eines davon war der Vorfall in Limburg, bei dem eine Frau auf offener Straße zu Tode kam“, erzählt Ulrike Braun-Steinebach. „Dieser Fall ging uns besonders nahe. Unser Fokus liegt dabei aber nicht auf dem Verbrechen und dessen Beurteilung. Die Aufgabe der Notfallseelsorge ist grundsätzlich, den betroffenen Menschen Erste Hilfe für die Seele anzubieten.“

25 Frauen und Männer

Insgesamt waren die Helferinnen und Helfer im vergangenen Jahr 265 Stunden im Einsatz – 35 Stunden mehr als 2018. Durchschnittlich waren sie dabei 2,4 Stunden vor Ort. Diese herausfordernde Aufgabe wird im Westerwaldkreis von einem Notfallseelsorge-Team aus 25 Frauen und Männern ehrenamtlich geleistet. „Außerdem haben wir aktuell zwölf Praktikantinnen und Praktikanten, die voraussichtlich Ende Januar 2021 eingeführt werden“, sagt Ulrike Braun-Steinebach. „Dadurch hoffen wir den anstehenden Abschied einiger langjähriger NFSler besser verkraften zu können“, meint die Pfarrerin. Ein Dienst, den die Notfallseelsorge Westerwald bereits seit fast 20 Jahren leistet. Seit 2000 ist sie da, wenn ein Ereignis das Leben plötzlich auf den Kopf stellt und Menschen verzweifeln lässt – ob nun an Unfallorten oder in den eigenen vier Wänden. Das Team ist für solche Einsätze geschult und reflektiert das eigene Handeln in Supervisionen. (bon)

 

Weitere Informationen bei Pfarrerin Ulrike Braun-Steinebach, Telefon 02602/950459 oder per E-Mail an ulrike.braun-steinebach@ekhn.de

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