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Vertonte Tagebücher des Liederdichters

Singspiel um Jochen Klepper

dek

Musiker aus dem Raum Hadamar, Limburg und Wallmerod haben unter der Leitung von Martin Buschmann ein Singspiel über den Liederdichter Jochen Klepper in der Evangelischen Christuskirche Wallmerod aufgeführt.

Zu sehen war eine Inszenierung, in der Felizitas Muntanjohl, in der Rolle als Hildegard Klepper, die Texte aus dem Nachlass ihres Bruders las, die von den übrigen Musikerinnen und Musikern kommentiert wurden. Den tiefen Ernst, aber auch das befreiende Gottvertrauen, das in den Werken Kleppers zum Ausdruck kommt, hatten sich die Künstlerinnen und Künstler authentisch zu eigen gemacht und stellten beides für das Publikum gut nachvollziehbar dar.

Tragische Lebensgeschichte des Liederdichters

Im kirchlichen Kontext begegnet man Jochen Klepper zuerst als Liederdichter. Eine Reihe seiner geistlichen Gedichte steht vertont im Gesangbuch und ist fester Bestandteil des Gottesdienstes. Klepper war evangelischer Theologe und arbeitete als freier Schriftsteller. 1931 heiratet er Johanna Stein, die aus einer angesehenen jüdischen Familie stammte. Trotzdem Klepper unter dem Nationalsozialismus die Scheidung von seiner jüdischen Frau nahegelegt wird, trennt er sich nicht von ihr und den beiden Stieftöchtern. Die ältere, Brigitte, kann 1939 noch nach England ausreisen. Um die, noch bei ihm lebende, jüngere Tochter in Sicherheit zu bringen, verhandelt er sogar mit Adolf Eichmann, dem Leiter des „Judenreferates“ im Reichssicherheitshauptamt. Als Klepper seine Ohnmacht erkennt, nimmt er sich mit seiner Frau und Tochter Renate in der Nacht auf den 11. Dezember 1942 in Berlin-Nikolassee das Leben.

Appell gegen die Unfreiheit

Diese tragische Lebensgeschichte hat Reinhard Ellsel zusammen mit dem Komponisten Markus Nickel in dem Singspiel „Das Tagebuch“ verarbeitet, wobei überwiegend Tagebuchauszüge Kleppers und seine bekanntesten Lieddichtungen verwendet wurden.
Die Veranstaltung setzte ein starkes Zeichen gegen jede Form von Unfreiheit und rief Kleppers Glaubensweg als Vermächtnis an die heutige Kirche ins Gedächnis. Aus seiner Geschichte resultiert der Appell an die Gesellschaft, dass sich eine solche Zeit nicht wiederholen darf.

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