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40 Gäste tauschen sich bei erstem Treffen aus – „Hilfe bedarfsgerecht gestalten“

Ukraine-Hilfe: Ehrenamtliche organisieren sich

bonSwetlana Glück vom Diakonischen Werk Westerwald spricht während des Kennenlerntreffens der ehrenamtlichen Flüchtlingshelferinnen und –helfer in Selters.

Viele Wäller setzen sich für Geflüchtete aus der Ukraine ein oder möchten das gerne tun. Dabei tauchen fast täglich neue Fragen auf. Um die vielen Engagierten in der Verbandsgemeinde Selters miteinander in Kontakt zu bringen, haben die großen Kirchen, das Diakonische Werk Westerwald und die VG Selters zu einem Austausch nach Selters eingeladen.

114 Schicksale

Rund 40 Frauen und Männer kamen ins Katholische Pfarrheim, um sich über die derzeitige Situation und über Möglichkeiten der Unterstützung zu informieren. Die Vertreterin der Verbandsgemeinde Selters, Nadja Griebling, berichtete zunächst, dass bislang 114 Geflüchtete aus der Ukraine in der VG gemeldet sind. 114 Menschen, von denen jeder sein eigenes Schicksal mit nach Deutschland bringt.

Bedarfsgerecht helfen

Aus diesem Grund ist es wichtig, die Hilfe vor Ort nicht nur vernünftig zu koordinieren, sondern bedarfsgerecht zu gestalten, betont die Moderatorin des Abends, Nadine Bongard. Am Beispiel des Gleichnisses des Barmherzigen Samariters verdeutlicht sie zwei Dinge: „Der Samariter hatte genau im Blick, was der Verwundete in diesem Moment braucht. Und er hat sich nicht selbst überfordert, sondern war in der Lage, die Verantwortung für diesen Menschen im richtigen Moment wieder abzugeben“, sagt die Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Westerwald. „Es geht also darum, sich als Ehrenamtlicher nicht zu überfordern, sondern so viel zu geben wie man kann oder will.“

Kleiderkammer, Jugendtreff und Sprachkurse

Beispiele für diese Art der Hilfe gibt es unterdessen schon: Zahlreiche Menschen der Region haben Geflüchteten Wohnraum zur Verfügung gestellt; Mitglieder von Kirchengemeinden haben spontan eine Kleiderkammer eingerichtet; die Stadt Selters bietet Sprachkurse an; das ökumenische Friedensgebet in Selters hat sich zu einem Treffpunkt von Einheimischen und Geflüchteten entwickelt; Jugendpfleger Olaf Neumann lädt ukrainische Jugendliche in den offenen Jugendtreff der Verbandsgemeinde ein. Zudem möchten viele der Teilnehmenden des Infoabends den Geflüchteten als Paten oder Dolmetscher zur Seite stehen.

Engagement bündeln

Das erste Treffen der Ehrenamtlichen macht also Mut. Nun gilt es, das Engagement zu bündeln und bedarfsgerecht auszurichten, sagt Swetlana Glück vom Jugendmigrationsdienst des Diakonischen Werks Westerwald: „Unsere Aufgabe ist es, die Hilfe zu koordinieren, eine Anlaufstelle für Ihre Fragen zu sein und Sie als Ehrenamtlichen zusammenzubringen.“

Die Stärken der Region

Dass das gerade auf dem Land gut funktionieren wird, daran hat Swetlana Glück keinen Zweifel: „Viele Geflüchtete wollen in eine der großen Städte, wenn sie nach Deutschland kommen. Dabei hat unsere Region eine gewaltige Stärke: Hier gibt es nicht nur eine große Hilfsbereitschaft, sondern hier kennen sich die Leute und sind schon jetzt sehr gut miteinander vernetzt.“

Das nächste Treffen des Helfer*innenkreises soll ebenfalls im Katholischen Pfarrheim Selters stattfinden. Der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben. Diejenigen, die sich in der Arbeit für Geflüchtete engagieren möchten, sind herzlich willkommen. (bon)

Weitere Infos bei Nadine Bongard, Telefon 02663/968228 oder per Mail an Nadine.bongard@ekhn.de. Das Ökumenische Friedensgebet findet dienstags um 18 Uhr auf dem Selterser Marktplatz statt.

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