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Henrike Kratz plant neue Foodsharing-Station in der Koblenzer Straße – Eröffnung am 15. Dezember

Vikarin will Lebensmittel retten

bonVikarin Henrike Kratz engagiert sich dafür, dass gute Lebensmittel nicht in der Tonne landen.

Rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel werden laut Statistischem Bundesamt pro Jahr in Deutschland weggeworfen. Dinge, die oft noch gut und genießbar sind. Die Plattform „Foodsharing“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Lebensmittel zu retten und zu verteilen, bevor sie in die Tonne wandern.

Gemeindeprojekt widmet sich Lebensmitteln

In Montabaur gibt es künftig eine neue Foodsharing-Abholstation: Die Vikarin der Evangelischen Kirchengemeinde Montabaur, Henrike Kratz, ist Mitglied bei Foodsharing und möchte eine der Garagen auf dem Gelände der Kirchengemeinde in der Koblenzer Straße zur Verteilstation umwandeln. Das Projekt startet am 15. Dezember. Henrike Kratz eröffnet den neuen Foodsharing-„Fairteiler“ im Rahmen ihrer Ausbildung zur Pfarrerin. Jeder Vikar, jede Vikarin muss in diesen knapp zweieinhalb Jahren ein eigenes Gemeindeprojekt auf die Beine stellen. Das sind besondere Aktionen, die über einen normalen Gottesdienst hinausgehen.

Auf die Sinne vertrauen

„Foodsharing“ ist für Henrike Kratz eine Herzenssache: Sie ist seit Jahren Mitglied des Vereins und rettet auch in Montabaur Lebensmittel, die in der bisherigen Ausgabestelle in der Bahnhofstraße 32 gesammelt werden. „Jede Foodsharerin absolviert eine Ausbildung und erhält am Ende ein Hygienezertifikat“, erklärt sie. „Die Lebensmittel kommen in der Regel von lokalen Marktanbietern, die sie wegen kleiner Beschädigungen oder Unansehnlichkeiten nicht mehr ins Regal stellen können. Oder weil im Gebinde eine Frucht schlecht geworden ist. Bei vielen Artikeln ist auch das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten oder kurz davor“, sagt Henrike Kratz. „Dabei sind die allermeisten noch völlig in Ordnung und können bedenkenlos gegessen werden. Es geht eben darum, auf die eignen Sinne zu vertrauen: Wie sehen die Lebensmittel aus? Wie schmecken und riechen sie?“

Foodsharing bedeutet Wertschätzung

Die geretteten Lebensmittel können dann in den Verteilstationen abgeholt werden; vieles verteilen Henrike Kratz und ihre Mitstreiterinnen auch direkt im Bekanntenkreis. „Ich selbst ernähre mich inzwischen zu fast 50 Prozent von Foodsharing-Artikeln“, sagt die angehende Pfarrerin. Beim „Foodsharing“ geht es eben nicht um Bedürftigkeit, sondern ausschließlich ums Retten guter Ware, also um Nachhaltigkeit. „Bei uns kann und soll jede und jeder kommen und sich zu den Abholzeiten bedienen – völlig unabhängig vom Einkommen. Wichtig ist nur, die Lebensmittel auch zu verbrauchen. Die Natur, die Bauern und die Arbeiter haben viel Mühe und Liebe investiert, damit wir satt werden. Foodsharing hilft, das wertzuschätzen“, findet sie.

Am 15. geht's los

Bislang wird das Angebot in Montabaur gut angenommen: „Meistens ist in unserem bisherigen ,Fairteiler‘ in der Bahnhofstraße am Ende alles weg“, sagt Henrike Kratz. So erleben es auch andere Foodsharer wie Ruth Kowski-Meyer, die die Vikarin bei der Gründung tatkräftig unterstützt hat. Henrike Kratz ist deshalb zuversichtlich, dass die neue Stelle an der Pauluskirche ebenso gut angenommen wird. Eröffnet wird sie am 15. Dezember um 16.30 Uhr mit einer kleinen Feier, bei der Punsch oder Glühwein und auch leckeres Essen aus geretteten Lebensmitteln gereicht wird. „Außerdem gibt es Pläne, einen Mittagstisch zu initiieren, der ein- bis zweimal im Monat unter der Woche stattfindet. Für den brauchen wir aber noch Helferinnen und Helfer, die sich gerne in der Kirchengemeinde melden können", wirbt Henrike Kratz.

Angebot soll sich etablieren

Ihr Vikariat endet im Juni 2024. Bis dahin, hofft sie, haben sich der neue Foodsharing-„Fairteiler“ in Montabaur und der Mittagstisch der Kirchengemeinde etabliert. „Niemand kann alleine die ganzen guten Lebensmittel aufessen“, sagt sie lächelnd. „Wir sind aufeinander angewiesen und hoffen, dass viele unser Ziel teilen, Lebensmittel zu würdigen und zu retten. Egal, ob jemand bedürftig ist oder nicht.“ (bon)

Weitere Informationen bei der Evangelischen Kirchengemeinde Montabaur, Telefon 02602/90922. 

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