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Dekan Dr. Axel Wengenroth übernimmt kommissarisch

Vorsitzender Volker Siefert tritt zurück

shgDekan Dr. Axel Wengenroth (links) dankt Volker Siefert für seinen Dienst als Präses des DekanatsDekan Dr. Axel Wengenroth (links) dankt Volker Siefert für seinen Dienst als Präses des Dekanats

Der Vorsitzende der Dekanatssynode des Evangelischen Dekanats Westerwald, Volker Siefert, hat sein Amt niedergelegt. Er war vor rund zweieinhalb Jahren zum Präses gewählt worden. Gesundheitliche Gründe zwingen ihn nun, kurz vor Erreichen der Hälfte seiner Amtszeit, zum Rücktritt.

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Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer führt Christoph Weller aus Alpenrod in sein Amt als Prädikant ein Synodenbeschluss Zum letzten Mal leitete Präses Volker Siefert die Synodaltagung

In seiner Ansprache bedauerte Siefert den notwenigen Schritt: „Es ist eine wirklich schöne und sinnvolle Aufgabe, die ich sehr gerne übernommen habe. Ich hoffe sehr, dass sich in den nächsten Wochen jemand zur Nachfolge findet oder von der Kirchenleitung aus Darmstadt eine andere Lösung, die unser Dekanat entlasten würde, angeboten wird.“

Dekan übernimmt kommissarisch

Da in der Tagung der Herbstsynode des Dekanats im Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg kein neuer Präses gefunden werden konnte, hat Dekan Dr. Axel Wengenroth durch Beschluss der Synode kommissarisch die Leitung des Dekanatssynodalvorstandes übernommen.  Dr. Wengenroth dankte Volker Siefert für sein großes Engagement und zollte seiner Leistung Respekt: „Du warst gründlich, gewissenhaft und zielführend und dabei stets jedem Menschen zugewandt. Ein wahrer Friedenstifter“, sagte er.

Neuwahl im DSV

Als weitere Neuerung wählte die Synode Nils Euteneuer aus Höchstenbach in den Dekanatssynodalvorstand, da Dr. Werner Simon schon zum 1. September sein Amt zur Verfügung gestellt hatte. Dem Gremium gehören so derzeit nur zwölf statt dreizehn Mitglieder an, neben Dekan Dr. Wengenroth und seinem Stellvertreter Pfarrer Benjamin Schiwietz sind das Ute Flügel, Ute Held, Stephan Keßler, Dieter Eller, Dr. Frank Griess und Nils Euteneuer sowie die Pfarrerinnen Monika Christ, Anja Jacobi, Swenja Müller und Pfarrer Maic Zimmermann.

Vakanz Quote hat Höchststand erreicht

In seinem Bericht teilte Dekan Dr. Axel Wengenroth mit, dass die Anzahl der Pfarrvakanzen weiter gestiegen sei und das Dekanat Westerwald nun mit 26 % die höchste Vakanz Quote der Landeskirche erreicht habe. Gründe seien das Erreichen des Rentenalters der Baby-Boomer Generation und der fehlende Nachwuchs im Pfarrberuf. Als Anreize seien Änderungen im Kirchengesetz geplant oder schon beschlossen, wie die Reduzierung der Arbeitszeit für Pfarrer*innen und die Lockerung der Residenzpflicht. Für unbesetzte Pfarrstellen sei von der Landeskirche eine Ausgleichzahlung geplant.

Auf Nachfrage aus dem Plenum nahm Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer Stellung zu den Vakanzen: „Wir versuchen alles, um die Situation im Westerwald zu verbessern. Ein Schlüssel ist, Vikare hier vor Ort auszubilden, die dann auch als Gemeindepfarrer im Westerwald arbeiten möchten. Das ist jetzt schon ein paarmal sehr gut gelungen.“

Sollstellenplan beschlossen

Im Anschluss stellte Dekan Dr. Wengenroth den Dekanatssollstellenplan vor. Die Pfarrstellen sind ab dem 1. Januar des kommenden Jahres beim Dekanat verortet und werden den Nachbarschaftsräumen zugeordnet. Da die Mitgliederzahlen abnehmen, stehen weniger finanzielle Mittel zur Verfügung, so dass die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) eine starke Kürzung der Pfarrstellen beschlossen hat. Da im Dekanat derzeit aber noch weniger Pfarrstellen besetzt sind, als die Landeskirche zum 31.12.2029 fordert, seien alle Kürzungsvermerke in dem Plan „völlig belanglos“, wie der Dekan sagte. „Nur unbesetzte Pfarrstellen werden wegfallen.“ Der Dekanatssollstellenplan zeige so jetzt schon eine Verteilung, die erst ab 2030 pflichtig werden wird. Wichtig sei, für Jugendarbeit und Innovation, die Klinikseelsorge sowie eine Flexibilitätsreserve Stellen weiter mit einzuplanen, so der Dekan. Die Dekanatssynode stimmte dem Plan bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung zu.

Gemeindepädagogen fehlen

Zur der Vakanz Situation der Gemeindepädagogen nahm der stellvertretende Dekan Benjamin Schiwietz Stellung: „Von den sieben vorgesehenen Stellen sind gegenwärtig vier besetzt. Zu zwei Weiteren sind Bewerbergespräche terminiert und wir hoffen, sie bis Jahresende vergeben zu können.“ Ab dem 1. Januar 2025 greife zudem ein neuer Stellenplan und dem Dekanat stünden dann insgesamt neun Gemeindepädagogenstellen zur Verfügung. Zu der Ausschreibung eines zweiten Dekanatsjugendreferenten gebe es derzeit keine Bewerbung, bedauerte Schiwietz.

Christoph Weller als Prädikant eingeführt

Vor Beginn der Synode ist Christoph Weller aus Alpenrod von Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer mit einem Gottesdienst ins Prädikantenamt eingeführt worden. Ein Prädikant ist ein ehrenamtlicher evangelischer Prediger. Er hat eine zweijährige Ausbildung durchlaufen und darf selbständig Gottesdienste halten, das Abendmahl feiern und taufen.

Als letzte Amtshandlung verabschiedete sich der scheidende Präses Volker Siefert von der Dekanatssynode. Dekan Dr. Axel Wengenroth entließ die Synodalen mit einem Segen. Die Frühjahrssynode des Dekanats soll am 5. April 2025 ebenfalls im Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg stattfinden.

Im Detail: Der Präses
Der ehrenamtlich tätige Präses vertritt das Dekanat als Evangelische Kirche in der Region nach außen. Durch die Synode gewählt, erstellt der Präses in seiner Funktion als Vorsitzender die Tagesordnung und leitet die Synoden, die in der Regel zweimal im Jahr tagen. Der Präses führt die laufenden Geschäfte des Dekanats, erstellt zusammen mit dem Dekan und dem Dekanatssynodalvorstand Vorschläge an die Synode und setzt deren Entscheidungen um.

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