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Angst

Angst ist ein unangenehmes Gefühl. Sprachwissenschaftlich hängt der Begriff wohl mit dem verwandten Begriff „Enge“ zusammen. Wenn wir Angst bekommen, dann verengt sich ja auch  vieles: die Brust, die den Atem abschnürt, der Blick, der nur noch die Bedrohung sieht, die Hoffnung, die „dreimal auf Holz klopft“ – toi, toi toi.
Angst ist ein zutiefst menschliches Gefühl und kann weder durch ein aufmunterndes „Kopf hoch“ beseitigt werden, noch durch moralische Appelle. Sie wird meist verursacht, durch das, was wir nicht kennen. Durch das, was uns nicht vertraut ist. Daraus ergibt sich beinahe von selbst, wie wir der Angst begegnen und sie überwinden können. Durch Vertrauen.
Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
(2. Timotheus-Brief 1, Vers 7)
Das Corona-Virus kannten wir bisher nicht. Hinzukommt, dass es so klein ist, dass wir es nicht sehen können. Eine unsichtbare Bedrohung. Deshalb hatten wir anfangs Probleme damit, sie ernst zu nehmen. Aber die Auswirkungen sind sichtbar. So dramatisch, dass wir gelernt haben, sie ernst zu nehmen.
Ich wünschte mir, wir würden das mit unserem Glauben genauso machen. Glaube und Vertrauen haben in der griechischen Sprache, also der Ur-Sprache des Neuen Testaments, die gleiche Bedeutung. Damit wird ausgedrückt, dass wir Gott vertrauen, wenn wir an ihn glauben.
Mich beschäftigt dieser Gedanke deswegen, weil ich immer traurig werde, wenn ich im Gespräch mit einem gläubigen Menschen davon höre, dass die Angst überwiegt. Besonders in dieser Zeit. Nicht, dass mir Angst fremd wäre. Sie gehört zu unserem Menschsein dazu. Wie schon gesagt. Aber sie belegt auch die Enge unseres Vertrauens. Solche Menschen nannte Jesus „Kleingläubige“. Das war nicht abwertend gemeint. Er wollte sie nicht dafür tadeln, dass sie menschliche Gefühle besaßen. Aber er war enttäuscht darüber, dass sie sich nicht auf die Kraft, auf die Liebe und auf die Besonnenheit verlassen hatten, die einem lebendigen Gottvertrauen innewohnt.
Wenn wir auf Gott vertrauen, spüren wir, wie eine Kraft in uns wächst, die große Herausforderungen meistert. Damit können wir manchmal über unsere Grenzen hinausgehen. Die Enge weitet sich, die Brust wird frei zum Durchatmen, der Blick sieht, dass Gottes Macht größer ist, als die Bedrohung, und dass sein Beistand uns schon immer begleitet hat. Bis auf diesen Tag. In Abwandlung einer anderen Bibelstelle möchte ich meinen Gesprächspartnern zusprechen: „Angst ist nicht im Glauben“ (vgl. 1. Johannes 4, 18).
Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
(2. Timotheus-Brief 1, Vers 7)

Gebet
Himmlischer Vater,
schenke uns Besonnenheit, damit uns nicht die Furcht vor der Bedrohung vereinnahmt.
Schenke uns Liebe, damit wir menschlich und hilfreich handeln können.
Schenke uns Kraft, damit wir die Herausforderungen meistern können.
Schenke uns Glauben.
Glaube, der darauf vertraut:
die Bedrohung ist da, aber du bist mächtiger,
unser Leben ist gefährdet, aber wir sind in dir geborgen,
die Opfer der Krankheit sind real, aber Deine Verheißung des ewigen Lebens ist realer,
unsere Trauer über den Abschied von lieben Angehörigen ist schmerzhaft,
aber Dein Beistand ist uns ein stärkerer Trost.

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